Full text: Fortschritte in der Metallographie

liegt. Es dürfte sich entweder um reines SiO, oder um Fayalit 2 FeO SiO, handeln. Durch diese Ba 
Si0,-haltige Phase mul der Zunder so stark in der Stahlmatrix verankert sein, daß selbst Was- Be 
serstrahlen mit 100 bar Druck nicht imstande sind, den Zunder abzuspritzen und erst recht de 
nicht die silikatische Phase. Denn auch in dem durch Nachverzunderung entstandenen Zunder ste 
im abgespritzten Bereich ist diese Phase zu erkennen. Das heißt, die Trennung des Zunders hei 
vom Vorband im Zunderwéascher erfolgt an der Grenze Waustit/silikatische Phase. rüs 
Bild 9 zeigt die Zunderausbildung, wie sie im rötlichen Bereich am Walzspaltaustritt des ersten keı 
Gerüstes vorgelegen hat. Wegen der geringeren Kühlung konnte der aufgerissene Zunder hier dri 
weiter oxidiert und zudem der Wüstitzerfall eingeleitet werden. Bemerkenswert ist, daß der di 
Saum der silikatischen Phasen auseinander gerissen und dabei in die Zunderschicht verteilt zu Te 
werden scheint. zel 
Die dem am dritten Walzgerüst hängen gebliebenen Probestück entnommenen Längsschliffe Es 
lassen erkennen, daß die dunkle, punktförmig ausgebildete silikatische Phase zwar auch hier Art 
noch bevorzugt an der Grenze zum Stahl vorliegt, teilweise aber schon im gesamten Zunder wu 
verteilt ist (Bild 10). gel 
Versuche mit verschiedenen Stählen haben ergeben, daß die Erscheinung "Roter Zunder" bei 
einem Wasserabspritzdruck von 100 bar zu vermeiden ist, wenn der Si-Massenanteil des 8.. 
Stahles auf unter 0,12 % abgesenkt wird. 
Zui 
5.2 Zundereinwalzungen in Schiffchenform auf der Oberseite bes 
sin 
Stark gestreckte und zerbrochene Zundereinwalzungen waren Grund einer weiteren metallo- Eis 
graphischen Untersuchung (Bild 11). Im Querschliff zeigten sich bis zu 40 um tiefe, vorwiegend Ter 
aus Wüstit bestehende Eisenoxideindrickungen. Eine silikatische Phase war nicht zu der 
entdecken. Somit war die Entstehung dieses Fehlers zunächst nicht zu erklären. Die starke we 
Streckung wies jedoch auch auf den Anfang der Fertigstaffel hin. Eine intensive Beobachtung Bei 
der Vorbandoberfläche vor dem Einlauf in das erste Gerüst brachte dann die Lösung des vor 
Problems. Es wurde nämlich festgestellt, daß vom Kühlwasser stammende Wasserperlen auf Hat 
dem Band herumtanzten, dabei durch Verdampfen kleiner wurden, sich allmählich dunkel her 
färbten und von Zeit zu Zeit mit in den Walzspalt gezogen wurden. wel 
Von der Vorbandoberflache abgezogene dunkle Wasserperlen zeigten, daß sie eine große Zu 
Menge an Zunderteilchen enthielten (Bild 12). Wie aus den angefertigten Querschliffen Unt 
hervorging, handelte es sich hierbei nicht nur um nach dem Abspritzen neu gebildeten Zunder, Zur 
sondern auch um dicke Zunderfragmente vom Vorband. Wa 
Durch Abblasen der Wasserperlen von der abgespritzten Vorbandoberflache konnte der Fehler 
vermieden werden. 7.1 
111 ( 
5.3 Zunderfehler in Blattstruktur auf der Unterseite 
lt 
Die Ursachenfindung eines Zunderfehlers in Blattstruktur auf der Warmbandunterseite stellte 13/1 
ein sehr großes Problem dar (Bild 13). Dieser Fehler trat vornehmlich in der zweiten Hälfte der 
646 Prakt. Met. Sonderbd. 26 (1995)
	        
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