Full text: Fortschritte in der Metallographie

schaftsprofils soll das Ferrit-Austenit-Verhaltnis etwa 50:50 Prozent betragen. Abb. 1 gibt das Ge- 
flige eines Duplex-Rohrwerkstoffes (Léngsrichtung) in einer Korngrenzenétzung wieder. Wahrend 
ıel vielfältiger als sich bei direkter Beobachtung im Mikroskop der nickelreiche Austenit vom chromangereicherten 
nde Festigkeits- Ferrit durch eine leicht gelbliche Tönung sowie durch die bekannten Zwillingsstreifen unterschei- 
Verschleiß- und det, ist diese Differenzierung in der fotographischen Abbildung nicht möglich. Aus Abb. 2(a u. b) 
gut verarbeitbar geht hervor, daß durch die Anwendung von Farbätzverfahren der Kontrast wesentlich verbessert 
zunehmend fer- werden kann. In diesem Falle wurde elektrolytisch mit 10 n Natronlauge geétzt, die den Ferrit 
18 hohe Korrosi- dunkelblau bis braun färbt, den Austenit dagegen hell beläßt. Dadurch wird die in Längs- u. Quer- 
sionsformen der richtung der Warmumformung sehr unterschiedliche Anordnung der «-und yPhasen gut sichtbar 
entscheidenden und eine Abschätzung des Ferrit- bzw. Austenitanteils méglich. Bei der Beurtsilung des Ferrit- 
ting Resistance Austenit-Mengenverhéltnisses von SchweiBgut - z.B. im Rahmen der Qualitatssicherung - ist eine 
fe die sog. kriti- Farbkontrastierung für die (halb-)automatische quantitative Auswertung sogar unumganglich, da 
hle bei gleichzei- das SchweiBgut eine viel feinere Gliederung, d.h. Verzahnung seiner Strukturen aufweist 
assischen auste- (Abb. 3a-d), die sich einer rein optischen Abschétzung entzieht. Hier wurde das Atzverfahren 
nstoffstahlen lie- nach Lichtenegger und Bloech angewendet, das gegenüber der Natronlauge einen umgekehrten 
Farbeffekt bewirkt (Ferrit heil, Austenit dunkelbraun bis -grün angelaufen). 
gskomponenten 
‘erarbeitung und 3. Ausscheidungsverhalten und Verspréodungsneigung 
schanismen und 
'schbar sind [1], Wie bereits erwähnt, sind die Duplex-Stähle in Abhängigkeit von ihrer chemischen Zusammenset- 
rächtigung oder zung in Verbindung mit ihrem (4+7)-Gefüge bei Temperaturbeanspruchung zahlreichen Festkör- 
Jlex-Stéhle dann perreaktionen unterworfen, die zur Bildung verschiedener Ausscheidungen führen, mit denen 
vachfolgend drei wiederum eine nachteilige Veränderung der Werkstoffeigenschaften - insbesondere der Zähigkeit 
inologischer Un- - einhergeht. In Abb. 4 (a u. b) sind den Untersuchungen von Schwaab [2] zum Ausscheidungs- 
gen zur Gefiige- verhalten des Knetwerkstoffes 1.4462 Grenzkurven eines Stahlherstellers [3] fur den noch zuléssi- 
gen Wert der Kerbschlagarbeit gegentibergestellt. Die Diagramme belegen, daB in Abhéngigkeit 
von der Auslagerungstemperatur zwei Bereiche maximaler Ausscheidungen vorliegen, denen die 
Versprédungsmaxima entsprechen. Das erste Maximum bildet nach Vorausscheidung von 
Chromnitriden u. Karbiden die Sigmaphase im Temperaturbereich von etwa 800 - 950 °C, das 
zweite Maximum beruht auf der Ausscheidung der «-Phase, die die sog. 475°C-Versprédung be- 
ustenit inselartig wirkt. Ihr Existenzbereich wird in der Literatur mit etwa 350 - 550 °C angegeben. Daß nach sehr 
Zahigkeitseigen- langen, jedoch betriebstiblichen Auslagerungszeiten der Temperaturbereich nach unten erweitert 
as aufgrund sei- werden muß, wird im folgenden noch behandelt werden. 
ptimalen Eigen- 
Prakt. Met. Sonderbd. 26 (1995) 83
	        
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