Full text: Fortschritte in der Metallographie

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In Bild 1 ist eine "grobe" Karbidverteilung eines umgeformten Materiales dargestellt, in der die 
Zeilenstruktur der Karbide gut zu erkennen ist. 
Mit der "feinen" Karbidverteilung sind hingegen jene Karbide gemeint, die durch Festphasenreaktionen 
gebildet werden und dementsprechend in der Matrix bzw. im umgeformten Zustand zwischen den Zeilen 
zu finden sind. 
2. Material 
Für die Untersuchungen wurden 6 Blöcke aus einer 50t Charge des Schnellarbeitsstahles S 6-5-2-5 
ausgewählt. Um ein unterschiedliches Gefüge hinsichtlich Austenitkorngröße und Karbidverteilung zu 
erhalten, wurden bei den Blöcken unterschiedliche Wärmebehandlungen durchgeführt. In dieser Arbeit 
sind die unterschiedlichen Herstellrouten durch die Buchstaben A-F gekennzeichnet, wobei die 
Glühtemperatur von A nach F abnimmt. Die Blöcke wurden im Anschluß daran auf 4 verschiedene 
Dimensionen umgeformt und die Vergleichsformänderung für den jeweiligen Umformgrad ermittelt. Die 
Proben für die metallographischen Untersuchungen entstammen innerhalb eines Umformgrades aus dem 
halben Radius des jeweiligen Querschnittes. Um einen einheitlichen Lösungszustand der Matrix zu 
gewährleisten, erfolgte bei allen Proben dieselbe abschließende Wärmebehandlung ( Härtung: 1210°C, 3”, F 
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3. Untersuchungsmethoden Sc 
Die ungleichmäßige Verteilung der Karbide erschwert die Bestimmung eines aussagekräftigen 
Gefügekennwertes, welcher mit der Austenitkorngröße korreliert werden soll. Wird das Gefüge eines 
umgeformten Schnellarbeitsstahles betrachtet (Bild 2), in welchem die eutektischen Karbide in Zeilenform 
angeordnet sind, so muß vorerst geklärt werden, ob die "grobe" oder "feine" Karbidverteilung 
ausschlaggebend für die Ausbildung der Austenitkorngröße ist. 
Karbidzeilenabstand 
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Bild 2: Karbidzeilenabstand im Verhältnis zur Austenitkorngröße N 
(LIMI, 10% HNO;) au 
Wäre die "grobe" Karbidverteilung für die Austenitkorngröße verantwortlich, so würden die Körner nur - 
durch die Zeilen am Wachstum gehindert werden, und ihre Größe wäre vergleichbar mit dem Di 
Zeilenabstand. In Bild 2 sieht man jedoch, daß die Zeilenabstände um ein vielfaches größer als die 
Austenitkörner sind. Daraus folgt, daß die Karbide in den Zeilen unter den gegebenen Randbedingungen .
	        
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