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Bild 14 zeigt schematisch den Verlauf der thermisch induzierten Spannung in der Matrix zwischen MM
zwei Karbiden, Einschlüssen, etc. Übersteigen die thermisch induzierten Spannungen (lokal) die SC
temperaturabhängige Streckgrenze, so tritt plastische Verformung auf. In der Nähe der Teilchen er- ch
gibt sich während der Abkühlung die höchste Zugspannung, vorausgesetzt, daß der Werkstoff bei St
Maximaltemperatur relaxiert. Bei niedriger Streckgrenze verformen nicht nur die karbidnahen Zo- Se
nen, sondern auch die Matrixbereiche.
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Partikelabstand D Temperatı' „
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Bild 14: Schematische Darstellung des Spannungszustandes an Karbidausscheidungen in einem Vergü-
tungsstahl zum Zeitpunkt minimaler Temperatur im Zyklus [nach 10] ,
Bei keramischen Werkstoffen können Ermüdungseffekte nicht auf plastische Verformung zurückge-
führt werden. Dennoch läßt sich ein zyklenabhängiger Ermüdungsrißfortschritt feststellen. Die Me-
chanismen sind werkstoffspezifisch. Zur Rißinitiierung kann es durch Spannungsüberhöhungen an
Defekten, wie z.B. Poren (Bild 15) oder Mikrorissen, kommen.
Korngrenzen können die Temperaturwechselbeständigkeit von Keramiken beeinflussen, wenn bei
erhöhten Temperaturen Spannungen durch das Verschieben von Körnern über die viskose Korn-
grenzenphase abgebaut werden und nachfolgend eine Rückverformung während des Abkühlens be- ©
hindert ist. Dadurch werden Eigenspannungen und Risse induziert.
(:
1
N x 1a ME
Bild 15: Rißnetzwerk durch thermische Ermüdung in Bild 16: Rißufer von Temperaturwechselrissen
Siliciumcarbid in Siliciumcarbid
Kommt es an Rißspitzen zur Überlagerung der thermisch induzierten Spannungen mit Eigenspan-
nungsfeldern, so kann die Höhe der resultierenden Spannungen lokal zum Rißfortschritt ausreichen,