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Gefügeausbildung und Eigenschaften von laserlegierten Al-Werkstoffen
S. Settegast*(V), U. Wendt*, P. Veit**, I.-U. Behrens*, K.-U. Thiede***
Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg
* Institut für Werkstofftechnik und Werkstoffprüfung
** Institut für Experimentelle Physik
+ *** Institut für Maschinenkonstruktion
N
Einleitung
Aluminium und Al-Werkstoffe haben aufgrund günstiger Eigenschaften, wie z.B. geringe Dichte,
leichte Verformbarkeit und gute chemische Beständigkeit, vielfältige konstruktive und funktionelle
Anwendungsmöglichkeiten. Der technische Einsatz wird jedoch häufig dadurch begrenzt, daß in
einzelnen, besonders beanspruchten Bauteilbereichen ein höheres Eigenschaftsniveau erforderlich
ist.
Um das Anwendungspotential von Al-Werkstoffen zu erweitern, ist deshalb eine Erhöhung von
Festigkeit, Härte oder Verschleißwiderstand in zumindest bestimmten Bereichen erforderlich. Ein
lokales Oberflächenmodifizieren kann durch Laserlegieren erfolgen.
Durch das Laserlegieren können unabhängig von der chemischen Zusammensetzung und dem Ge-
füge des Grundwerkstoffs die Oberflächen in der Größenordnung von Millimetern modifiziert wer-
den. Die Wahl der Legierungskomponenten ermöglicht es, Gefüge zu erzeugen, die für die geforder-
ten Eigenschaften maßgeschneidert sind.
d Hier wird über das Laserlegieren von Al und AlSi9 mit Titan mit zwei neuen Verfahrensvarianten
ı berichtet.
Verfahren zum Laserlegieren
> Für das Laserlegieren wurden das Ein- und das Zweistufenverfahren angewandt.
ES Beim Einstufenverfahren (Abb. 1a) wurde der Zusatzwerkstoff, im vorliegenden Fall ein Ti-Draht,
ht simultan zur Laserbestrahlung zugeführt.
Beim Zweistufenverfahren (Abb. 1b) wurde der Zusatzwerkstoff vor der Laserbestrahlung auf der
Ss Werkstoffoberfläche fixiert, indem ein Ti-Draht in die duktile Oberfläche des Al-Werkstoffes ein-
n- gepreßt wurde.
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er Einstufenverfahren Zweistufenverfahren
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Grundwerkstoff Grundwerkstoff
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Abb. 1: Schematische Darstellung des Ein- und Zweistufenverfahrens beim Laserlegieren