Full text: Fortschritte in der Metallographie

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2.1 Magnetron-Sputter-Verfahren Tauc] 
Das Sputtern ist ein Vakuumverfahren, bei dem das Schichtmaterial, eingesetzt als Kathode, durch Mare 
Ionenbombardement zerstäubt wird. Die zerstäubten Atome bzw. Moleküle schlagen sich auf dem Karbi 
Grundmaterial als Schicht nieder. Das Ionenbombardement kann auf unterschiedliche Weise erzeugt (dund 
werden. Die einfachste Art ist eine Glimmentladung zwischen den Elektroden in einem strömenden, 
inerten Gas wie Argon mit einem Arbeitsdruck von 0,6 bis 0,8 Pa, das in die zuvor auf 
Hochvakuum evakuierte Kammer eingelassen wird. Die Ionisierung findet beim Durchgang durch 
das Plasma der Glimmentladung statt. Die Anode hat hierbei eine Gleichspannung von 100 V oder 
eine HF-Spannung. Die Bedampfung durch Impulsübertragung (Ionenbombardement) ermöglicht 
eine universelle Anwendung dieses Verfahrens (Abb. 1, links) bezüglich der Targetmaterialien, die 
sowohl leitende als auch nichtleitende Substanzen sein können. Gleichstrom benutzt man für 
leitende und HF-Strom für nichtleitende Targets /1/. 
ZH Gaseinlafßl (N, IC‚ H„. 0) 
HE 1 Speian GH 0 
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Abb. 1: Schematische Darstellung verschiedener PVD-Beschichtungsanlagen Probe 
links: Magnetron-Sputter-Anlage rechts: Arc-Anlage Leistı 
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Arc-E 
2.2 Arc-Verfahren | 15 - 
Das Arc-Verfahren (Abb. 1, rechts) ist ein Ionenplattierverfahren. Das Beschichten mit teilweise Char: 
jonisiertem Dampf unter Einsatz von anziehender (negativ gepolter) Spannung wird Ionenplattieren Schic 
genannt. Die Dampferzeugung geschieht hierbei mittels eines Vakuum-Lichtbogens. Die steng 
Arc-Verdampfer bestehen aus einer aus dem Beschichtungswerkstoff bzw. aus dessen metallischer 
Komponente gefertigten Kathode, an die eine negative Spannung von ca. 15 - 30 V angelegt wird. 
Die Kammerwände und der umgebende Kathodenschild bilden die Anode. Durch kurzzeitigen 
Kontakt der drahtförmigen Zündelektrode mit der Kathode wird ein Lichtbogen gezündet. Dieser 
greift die Kathode im Kathodenfleck an. Hierbei kommt es zu einem explosionsartigen Verdampfen 
und gleichzeitigem Ionisieren des Kathodenwerkstoffes. Durch die angelegte Biasspannung von 400 
V am Substrat werden die Ionen beschleunigt und schlagen sich auf dem Substrat nieder /2/. 
3 Experimentelles 
3.1 Versuchswerkstoffe 
Als Substratwerkstoffe wurden der warmfeste Stahl X 20 CrMoV 12 1, der Schnellarbeitsstahl S 
6-5-2 und das Hartmetall M15 (82,5 Vol.-% WC, 11 Vol.-% TiC, 6,5 Vol.-% Co) aufgrund Abt 
unterschiedlicher Härten verwendet. Die Gefügeentwicklung erfolgte chemisch nach dem 
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