Full text: Fortschritte in der Metallographie

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Diese Beobachtungen legen den Schluß nahe, daß Ni3zGe mit Kohlenstoff ein Peritektikum bildet 
(Abb.4). Bei Betrachtung eines schematischen quasibinären Phasendiagrammes wird ersichtlich, daß 
man beim raschen Abkühlen in ein 2- Phasengebiet gelangt. Die Abkühlung des Kristalls erfolgte 
offenbar so schnell, daß der Kohlenstoff nicht aus dem Kristall abdiffundieren konnte. 
Um nun sowohl die Polykristallinität als auch die Graphitauscheidungen im Kristalls zu vermeiden 
wurde beim zweiten Kristallziehversuch der Kristall nach einer anfänglichen Wachstumsphase 
nochmals verjüngt, damit in der Folge nur, das am schnellsten wachsende Kristallkorn weiterwächst 
und man einen Einkristall erhält. Weiters wurde beim Beenden des Versuches langsam und 
kontrolliert abgekühlt (3-5K/min). Diese Abkühlrate war aussreichend langsam, sodaß 
Graphitausscheidungen lediglich in einem zuletzt erstarrten Bereich zu finden waren. 
Abbildung 5 zeigt ein Schliffbild des ß-NisGe Ek2 oben quer zur Ziehrichtung geschnitten und 
poliert, aufgenommen mit pol. Licht und Nomarski Prisma. Die Probe ist zwar einphasig aber 
polykristallin. Man erkennt hier deutlich die einzelnen Korngrenzen, die durch das Nomarski Prisma 
sichtbar gemacht werden können. Die Höhenunterschiede der Probenoberfläche sind darauf 
zurückzuführen, daß Körner mit unterschiedlichen Orientierungen auch unterschiedliche elastische 
Eigenschaften (E- Module) und demnach auch ein unterschiedliches Verhalten gegenüber dem 
Poliermittel aufweisen, d.h. die einzelnen Körner werden unterschiedlich stark vom Poliermittel 
abgetragen. 
Abb.5: Bß-Ni3sGe Ek2 oben (Vergrößerung 50 fach, Nomarski Prisma) 
Der Schliff des in der Mitte quer zur Ziehrichtung geschnittenen ß-NizGe Ek2 zeigt im 
Lichtmikroskop nach anfänglichem Polieren keine wie immer gearteten Kontraste. Als wir jedoch 
versuchten die Orientierung der Schnittfläche nach der (100) Achse auszurichten, ergaben sich 
Schwierigkeiten das Maximum der Intensität des gebeugten Röntgenstrahls zu finden. Durch 
weiteres langes Polieren wurde klar, daß der Kristall zwar aus einem Hauptkorn, aber auch einigen 
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