Full text: Fortschritte in der Metallographie

a) 20um 10 um 
Bild 5a, b: Im '’push out' - Versuch herausgedrückte SiC-Faser; Matrixlegierung: 
"Super a’; Glühung: 700 °C / 2000 h; b) Detailvergrößerung von a) 
die durch das Magnetron-Sputtern eingestellte, feinkristalline bis amorphe Struktur dieser gTiB- 
Schutzschicht anzusehen, zum anderen die Abweichung von der stöchiometrischen Zusammen- 
setzung für TiB, an der Schichtinnen- und für TiB an der Schichtaußenseite, mit der ein 
verbesserter Diffusionsschutz zu erwarten wäre [11]. 
Bei allen Verbundwerkstoffen wächst bei 800 °C die Reaktionszone mit der Glühzeit und die 
verbleibende, schützende C-Schicht wird zunehmend konsumiert. Die Haftscherfestigkeit und die 
Reibscherfestigkeit im 'push out'- und 'push back'-Versuch nehmen zu. Dabei ändert sich auch der 
Bruchverlauf an der Faser / Matrix - Grenzfläche, indem nun der Bruch häufiger an der Innenseite 
der C-Schicht beobachtet wird. Als Ursache ist der inhomogene, schalenförmige Aufbau der C- 
Schicht anzusehen mit der Si-Anreicherung im mittleren Dickenbereich, wo das Si in Form fein- 
disperser SiC-Ausscheidungen vorliegt. Sie bewirken dort eine Dispersionsverfestigung, so daß die 
Bindungen beidseitig neben diesem Mittenbereich schwächer sind und dort die C-Schicht bevorzugt 
aufbricht, was auch mit den Doppelbrüchen gut illustriert wird (Bild 5). Mit zunehmender 
thermischer Belastung wird die C-Schicht von außen konsumiert, bis schließlich nur noch die eine 
Schwachstelle an der Innenseite der C-Schicht existiert, wo dann der Bruch beobachtet wird. 
Neben dem Bruchverlauf innerhalb der C-Schutzschicht wird die Scherfestigkeit auch offensichtlich 
durch die Bildung der Reaktionsprodukte beeinflußt, was nach der massiven Ti-Karbidbildung bei 
800 °C mit den beiden 'IMI 834' - Matrices besonders deutlich wird. Hier wurde jeweils die größte 
Dickenzunahme der Reaktionszone bestimmt ohne noch die zusätzlichen blockartigen Karbide auf 
der Reaktionszone und innerhalb der Matrix zu berücksichtigen. Die Haftscherfestigkeit erreicht 
nach 2000 h mit ca. 250 MPa und die Reibscherfestigkeit mit ca. 150 MPa Werte, die mit der 
zusätzlichen gTiB-Schutzschicht sogar schon nach 500 h ermittelt wurden und zu den höchsten hier 
ermittelten Werten zählen. Mit der Bildung der Reaktionsprodukte ändert sich der sehr komplexe 
mechanische Spannungszustand an der Faser/Matrix Grenzfläche, zu dessen Beschreibung noch 
weitere Untersuchungen durchgeführt werden. 
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