Full text: Fortschritte in der Metallographie

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Haftfestigkeit der Nickelschicht auf den C-Fasern zu gewährleisten, war es notwendig, den 
Kunstharzbinder durch einstündiges Ausheizen im Vakuum auf 300 °C zu entfernen. Eine all- 
seitig gleichmässige Umhüllung der Einzelfasern mit der metallischen Komponente ist beim 
Arc-PVD-Verfahren sowohl für gewebte, als auch ungeordnete C-Faservliese nicht möglich. 
Da zwischen den Einzelfasern Abschattungseffekte auftreten, werden bei einer Faserüberla- 
gerung keine geschlossenen Nickelschichten erhalten (Abb. 2). 
Abb. 2: Im Arc-PVD-Verfahren mit Nickel beschichtetes Kohlenstoffaser-Vlies 
Eine erfolgversprechende Alternative zum Arc-PVD-Verfahren stellen galvanische Methoden 
dar. Das kathodische Abscheiden von Metall-, Legierungs- und Dispersionsüberzügen auf 
metallischen und nichtmetallischen Grundwerkstoffen ist weit verbreitet [1]: Fast alle Metalle 
lassen sich galvanisch auf leitenden Oberflächen gut haftend sowie bei geeigneter Reaktions- 
führung in Schichten von einheitlicher Dicke und Zusammensetzung abscheiden [2]. Ein gal- 
vanisches Beschichten von Kohlenstoffasern, die aus leitenden, sp2-hybridiserten Kohlen- 
stofflagen bestehen, ist grundsätzlich möglich. 
Gan [3] berichtet z.B. über die galvanische Verkupferung von Carbonfasern in einem Galva- 
nisiermedium aus Hydroxyethylidendiphosphorsäure, K4P407, Cu(OH)2CO3 und K2CO3 
mit Zusätzen von KOH und HOSO/2NH7 (Sulfamat) bei einem pH-Wert von 9. Weitere Bad- 
zusammensetzungen werden von diesem Verfasser für Nickel (Watts Sulfatbad), Kobalt 
(Sulfatbad) und Kupfer/Zinn (Phosphorsäurebad) genannt. Die elektrolytische Oxidation bzw. 
Bromierung als Faservorbehandlung und deren Einfluß auf das Bruchverhalten eines C-Faser- 
verstärkten Verbundwerkstoffs mit einer Zinn-Blei-Matrix wird von Ho diskutiert [4]. 
Im Rahmen der durchgeführten Untersuchungen wurden Nickel- und Kupferschichten auf 
gewebten Kohlenstoffaservliesen der Fa. Sigri, Meitingen aus wäßrigen Elektrolyten tepro- 
duzierbar abgeschieden. Für den Beschichtungsvorgang wurde eine spezielle experimentelle 
Vorrichtung hergestellt, die ein definiertes und vom Elektrolyten durchströmtes Zellvolumen.
	        
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