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Eigenschaften von teilchenverfestigten PtPd- und PtRhPd-Werkstoffen
D. Adam, Freiberger NE-Metall GmbH, Freiberg (D)
1gs
des Einleitung
Untersuchungen zum Ersatz von Platin in Werkstoffen für Geräte der Labor- und Glasschmelztech-
des nik durch das preisgünstigere Palladium sind aus der Literatur seit längerem bekannt. Die entwickel-
ten Legierungen haben sich jedoch bisher nicht durchsetzen können. Mögliche Ursachen sind darin
. zu sehen, daß zum Erreichen akzeptabler Eigenschaftswerte weitere Legierungszusätze verwendet
m wurden, die letztendlich zu komplizierten Legierungssystemen geführt haben, ohne daß die ge-
wünschte Grundfestigkeit und Langzeitstabilität der Eigenschaften erzielt werden konnte. Zur
185 Teilchen- oder Dispersionsverfestigung palladiumhaltiger Pt- und PtRh- Legierungen sind bisher kei-
ne Arbeiten bekannt geworden.
Die folgende Aufstellung, die auf den Edelmetallpreisen "DEGUSSA, verarbeitet" vom 30. 08 1996
basiert, zeigt, daß die Edelmetallkosten für ein bestimmtes Erzeugnis bei teilweiser Substitution von
Platin und Rhodium deutlich niedriger sind. Angesichts der erzielbaren Einsparungen erschienen Un-
tersuchungen zur Verfestigung von PtPd-Legierungen sinnvoll.
Wannen- Platin | Rhodium Palladium ı Summe
werkstoff KE | DM ie DM CR TOM | aM
na PtRhl0 = ‚ 1,76 |35.809,- | 02 [3260-1 - - 39.069,-
DVS-PtRh5Pd20 | 1,32 |26.857,- | 0,09 | 1.463,- | 0,35 30.720,-
DVS-PtPd20 1:49 [30:206;- - 0,37 2.530,- | 32.736,-
Tabelle 1: Vergleich der Materialkosten für palladiumhaltige Platinwerkstoffe
Die durchgeführten Arbeiten zielten darauf hin, durch Zusätze von Zirkondioxid die Festigkeit von
PtRh5Pd20 und PtPd20 bei Raumtemperatur und erhöhten Temperaturen zu verbessern, die Eigen-
schaften der Werkstoffe und die Gebrauchseigenschaften von Düsenwannen für die Herstellung von
Glasseide zu untersuchen.
Herstellung des Versuchsmaterials
Die Herstellung des teilchenverfestigten PtPdZrO,- und PtRh5Pd20ZrO, -Versuchsmaterials erfolgte
mit einer Mehrschichttechnik, bei der dünne Bleche von 0,2 mm Dicke bei erhöhter Temperatur un-
ter Druck miteinander verschweißt werden. Dazu wurden durch innere Oxydation von PtZr- Legie-
rungsfolie hergestellte PtZrO ‚- bzw. PtRh10ZrO ‚- Folien im Wechsel mit Folien aus PtPd40 aufein-
andergelegt, der Stapel auf eine mit einem geeigneten Trennmittel eingestrichene Stahlplatte gelegt
und mit einer ebensolchen Platte abgedeckt. Die beschriebene Anordnung wird in Stahlfolie einge-
packt, kalt vorgepreßt, im Ofen erwärmt und auf einer Plattierpresse unter geeignetem Druck ver-
preßt. Dabei verschweißen die Platinfolien so miteinander, daß eine Platte mit gußblockähnlichen
Abmessungen entsteht.
Diese Variante bietet durch die einem mechanischen Legieren vergleichbare Mehrschichttechnik eine
günstige Möglichkeit, Werkstoffe mit unterschiedlichen Pd-Gehalten zu erproben und in einem