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Die Absolutwerte der Härte und die Differenz zwischen den in Kernmitte und den äußeren
Bereichen gemessenen Werten lassen sich technologisch beeinflussen. Im vorliegenden Fall wurden
die Abmessungen des Ausgangsmaterials (CIP-Stäbe) und die Preßdrücke variiert. Die Ergebnisse
der Mikrohärtemessungen sind in Bild 2 zusammengefaßt. Durch Erhöhung des Druckes beim
Pressen wird bei beiden Proben eine Härte- und — daraus abgeleitet — Dichtesteigerung erreicht. In
allen Fällen werden die in Bild 1 beispielhaft dargestellten Unterschiede zwischen Kernmitte und
äußeren Bereichen gemessen. Sie vergrößern sich mit zunehmendem Preßdruck. Dabei sind die
Inhomogenitäten bei der vor dem Pressen aufgrund der CIP-Stab-Abmessungen höherverdichteten
Probe 2 größer und erreichen bereits bei 20 t das Ausmaß der Probe 1 bei 40 t. Außerdem traten beim
Pressen der Probe 2 mit 40 t starke Risse auf, die zeigen, daß die für die Verformung optimale Dichte
überschritten ist.
3.2. _Mikrohärte, Dichte und kritische _ Stromdichte _in _thermomechanisch behandelten
Monofilamentleitern
Eine Korrelation der Dichte von kaltverformten und thermomechanisch behandelten, supraleitenden
Kermen wurde mehrfach nachgewiesen (2-7), wobei die Dichte durch die mit der Wärmebehandlung
verbundenen Gefügeumwandlung verringert wird und die Inhomogenitäten, die im kaltverformten
Zustand vorhanden sind, mehr oder weniger erhalten bleiben.
In Bild 3 sind die Ergebnisse von Mikrohärtemessungen an zwei unterschiedlich endwärme-
behandelten Proben zusammengestellt, die sich in den jce-Werten deutlich unterscheiden. Es wurde
an jeweils 80 Stellen des Kernquerschnittes mit einer Prüflast von 50 mN die Härte gemessen. Die
Gesamtbreite des Kerns betrug etwa 3 mm, die Dicke 0,02 bis 0,03 mm.
a. - Hülle E:
SS) ° = ha
. 7 Kem ! h6
| b/6 | | en C
a Gesamtbreite b ! x
: =
d
h
‘ Probe je HV 0.005
kA/cm? Mittelwert ZoneM ZoneR ne
72 80 65
2 20 91 100 75 D
— —_ de
ei]
Bild 3: Die Mikrohärte in endwärmebehandelten Monofilamentleitern n
In beiden Fällen ergaben sich signifikante Härteunterschiede zwischen Mitte (Zone M) und Rand
(Zone R). Sie können unterschiedlichen Dichten zugeordnet werden, wie die REM-Aufnahmen
(Bild 4) belegen.