Full text: Fortschritte in der Metallographie

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Bild 2: Fügebereich Lötverbindung K10/1.4571 
Bei Schweißverbindungen zwischen Stahl und Hartmetall ist vor allem der hohen Empfindlichkeit des 
Hartmetalls gegen thermische Eigenspannungen Rechnung zu tragen (1). Demzufolge werden 
Schweißverbindungen der nachgefragten Art außerordentlich selten ausgeführt. Grundsätzlich 
möglich ist das Diffusionsschweißen, das Reibschweißen sowie das Widerstandsschweißverfahren 
(2). Eine Verfahrensauswahl unter den Randbedingungen der generellen Machbarkeit, der 
Wirtschaftlichkeit und der Geometrie der Verbindungspartner ließ das Widerstandsimpulsschweißen 
als besonders günstig zur Lösung der Schweißaufgabe erscheinen. Dieses Verfahren zeichnet sich 
durch extrem kurze Schweißzeiten, sowie einer geringen Wärmeeinbringung in die zu fügenden 
Bauteile aus. Dabei wird durch Entladung einer Kondensatorbatterie über den Impulstransformator 
ein hoher Schweißstromimpuls erzeugt, der zu einem lokal eng begrenzten und extrem kurzen Auf- 
schmelzvorgang an den Werkstoffen führt. Durch eine Nachsetzeinheit werden die zu verbindenden 
Teile in Millisekunden zusammengeführt und verschweißt. 
Erste Vorversuche zeigten, daß eine Verschweißung zwischen den Verbindungspartnern grund- 
sätzlich möglich ist. Die Festigkeit der Schweißverbindungen lagen jedoch nur bei knapp 10% der 
Festigkeit der Lötverbindung, da keine vollständige Verbindung zwischen der ringförmigen Auflage 
des austenitischen Stahles und der Hartmetallkugel hergestellt werden konnte. In Zusammenarbeit 
mit einem Hersteller von Widerstandsimpuls-Schweißanlagen, wurde eine Stromkontaktierung 
entwickelt, mit der es gelang, den Strom gleichmäßig und sehr nah an der gesamten Grenzfläche 
zwischen dem Edelstahlkörper und der Hartmetallkugel einzukoppeln und damit eine Verbindung 
über die gesamte Fläche zu realisieren. 
In einem weiteren Schritt wurden die Schweißparameter so optimiert, daß die durch Thermo- 
schockbeanspruchung anfänglich zu beobachtende Rißbildung im Hartmetall sicher vermieden 
werden konnte. Bild 3 und 4 zeigen eine solcherart hergestellte Verbindung.
	        
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