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Experimentelle Ergebnisse
In Bild2 ist die ungleichmäßige Oberflächenbeschaffenheit des KCu-Substrats
wiedergegeben. Es sind kugelförmige Diamantaggregate zu beobachteten, die in eine sehr
dünne Schicht eingebettet sind, deren Mikrostruktur mittels Rasterelektronenmikroskopie
nicht aufgelöst werden kann. Unter Anwenden des selektiven chemischen Ätzens wird die
aufgetragene Schicht vom ursprünglichen Substrat befreit, wodurch ein Untersuchen der
Morphologie von verschiedenen Kohlenstoff-Übergangsphasen ermöglicht wird (Bild 3).
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Bild _2: REM-Aufnahme verdeutlicht
das ungleichmäßige Wachstum
von kugelförmigen Diamanten
Die Kantenmorphologie von amorphen Kohlenstoffpartikeln (Bild 3a) ist sehr ähnlich der
von dünnen Schichten, in denen die Diamantaggregate eingebettet sind. Das entsprechende
Beugungsbild besteht aus diffusen Ringen. Dieser Sachverhalt weist auf das
Vorhandensein von amorphem Kohlenstoff an Stellen mit geringem Diamantwachstum hin.
Typisch für turbostratische Kohlenstoffphasen sind die hk-Beugungslinien sowie die
intensiven 002-Ringe (Bild 3b), die charakteristisch für _ungeordnete aromatische
Schichten sind [1]. In diesem Zustand sind die Kohlenstoffatome zwar in regulär
hexagonalen, parallel zueinander liegenden Schichten angeordnet, jedoch besteht keine
Ordnung zwischen den einzelnen Schichten. Bild 3c gibt das Mikrogefüge einer völlig
graphitisierten Phase wieder. Diese Dunkelfeldaufnahme wurde im (1010)-Reflex von
Graphit aufgenommen und demonstriert Moire-Strukturen, die in diesem Fall von
Kohlenstofflamellen hervorgerufen werden.
Diese Lamellen bestehen aus Stapeln von jeweils etwa 30 Graphitschichten (Bild 3c,
weißer Pfeil). Die Moire-Strukturen, entstanden durch Interferenz, weisen auf leichte
Fehlorientierungen im Kristallverband hin. Es ist zu erkennen, daß zwei Typen von Moire-
Strukturen auftreten (Bild 3c): Einerseits mit Parallel- (weißer Pfeil) und andererseits mit
Drehmustern (schwarzer Pfeil). Dies deutet auf die entsprechenden
Orientierungsbeziehungen zwischen den Lamellen hin. Mit _fortschreitendem
Graphitisierungsprozeß werden Moire-Strukturen nicht mehr durch Lamellen, sondern
durch einzelne Kristallite generiert [2]. Im Falle gleicher Dicke der Kristallite können keine
Moire-Strukturen mehr detektiert werden