4' -
peranteil f‚(T=555°C) ist 90 %. Während der Haltezeit erfolgte eine ständige Kontrolle der Proben-
temperatur, die gegebenenfalls durch Aufwärts- oder Abwärtsbewegen der Probe im Ofenrohr kor-
rigiert wurde. Nach Beendigung der Haltezeit erfolgte die Abschreckung der Probe in einem Was-
serbehälter. Die Abkühlrate wird aus den Abkühlkurven bestimmt und beträgt für alle Proben etwa
80 K/s. Die Erstarrungszeit wurde für alle Formen von Abkühlkurven zwischen 100 s und 10000 s
eingestellt.
650 =
EL LT Lu
630 - he. /
0'610
= IN
Ms
S 590
© 570 rn
SO EL EG
530 * Ö
Zeit
Bild 1: Schematische Darstellung verschiedener Formen von Abkühl-
kurven, T_: Liquidustemperatur, Tg: eutektische Temperatur, tr: Erstar-
rungszeit, HHT: hohe isotherme Haltetemperatur, LIN: linear, THT: tie-
fe isotherme Haltetemperatur
ualitative Gefügecharakterisierun
In Bild 2 sind die rasterelektronenmikroskopisch (invertiertes Rückstreuelektronenbild) aufgenom-
menen Bilder der Gefüge der Al-Cu-Legierung bei verschiedenen Erstarrungsbedingungen darge-
stellt. Die dunklen Bereiche entsprechen dem Al-Al;‚Cu-Eutektikum und die hellen Flächen dem
primären Al-Mischkristall.
Die Ausbildung des Gefüges hängt stark von der Form der Abkühlkurve ab. Die Proben, die bei
hoher Temperatur gehalten werden, bevor die Abschreckung im Wasserbad erfolgt (Abkühlkurven-
form HHT), weisen ein inhomogenes Gefüge auf, in dem grobe Bestandteile von feinen Dendriten
umgeben sind (Bild 2, oben). Zu Beginn der Erstarrung bildet sich in der Schmelze der Aluminium-
Mischkristall in Form gleichachsiger Dendriten aus. Bis zum Erreichen der Haltetemperatur wach-
sen die Dendriten, da mit sinkender Temperatur der Festkörperanteil ansteigt. Während des iso-
thermen Haltens bleibt der Volumenanteil der erstarrten Al-reichen Phase nahezu konstant, sie ver-
liert aber mit zunehmender Haltedauer ihre dendritische Struktur und formt sich mehr und mehr ein.
Die Form und Größe der groben Dendriten wird durch die Dauer der Haltezeit bestimmt. Nach Hal-
tezeiten von etwa 1000 s sind die Dendritenarme nicht mehr erkennbar. Die einzelnen Kristalle des
erstarrten Anteils nehmen eine nahezu kugelförmige Gestalt an. Einige der Kristalle liegen isoliert
in der Schmelze vor, andere berühren sich. Bei der Abschreckung der Probe erstarrt weiterer Misch-
kristall, und es entstehen sowohl in der Restschmelze als auch an der Grenzfläche des primär er-
starrten Festkörpers Dendriten bzw. Zellen, die deutlich feiner sind als die primären Mischkristalle.
„DO
HHI1
Kun
TH1