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Größe Die Belegungsdichte von Chromkarbiden auf den Korngrenzen der nicht kaltverformten Zustände
100h) nimmt mit der Glühzeit zu. Erst nach 300 Stunden zeichnet sich eine Abnahme der Chromkarbid-
Jurch- dichte durch Koagulation der Chromkarbide ab. Die dichteste Belegung mit Chromkarbiden der nicht
kaltverformten Zustände weisen die bei 650°C ausgelagerten Proben mit maximal 1,4 Karbiden/um
Komgrenze auf. Im Vergleich dazu findet man bei den um 20% kaltverformten Proben bis zu einer
Glühdauer von 30h eine um den Faktor 2 höhere Chromkarbiddichte auf den Korngrenzen. Zurück-
Eder zuführen ist dieser erhebliche Anstieg der Chromkarbiddichte auf die durch die Kaltverformung her-
ne der vorgerufene Zunahme der Gitterstörungen, durch die die Keimbildung erleichtert wird. Nach 300
Ten Stunden Auslagerungszeit kommt es zu einem Abfall der Chromkarbiddichte der kaltverformten
a nerk- Proben durch Teilchenwachstum einiger weniger Chromkarbide. Dieser Koagulationsprozeß ist an
es a T den nicht kaltverformten Proben nach einer vergleichbaren Glühdauer noch nicht in dieser ausge-
SE prägten Form zu beobachten.
rierten
332 Chromverarmung der korngrenzennahen Bereiche
Die minimale Chromkonzentration an den Korngrenzen der wärmebehandelten Proben ist sowohl
durch von den Wärmebehandlungsparametern als auch von der mechanischen Vorbehandlung des Werk-
BIC stoffes abhängig /Abb. 8/.
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25 AISI 304,700°C /18/
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0,1 „J 1.050
Glühdauer [h]
Abb. 8: Chromkonzentration der korngrenzennahen Bereiche in at%
Die nicht kaltverformten Proben weisen für die isothermen Glühserien eine Zunahme der Chromver-
armung mit der Auslagerungszeit auf, wobei das Maximum der Chromverarmung nach 300 Stunden
noch nicht oder gerade erreicht zu sein scheint. Die Volumendiffusion des Chroms von der Matrix in
die chromverarmten Korngrenzenbereiche ist zu langsam, um sofort wieder einen Ausgleich der
durch die Chromkarbidbildung verursachten Chromverarmung herbeizuführen. Die Chromkonzen-
trationen der kaltverformten Proben liegen über den vergleichbaren, nicht kaltverformten Zuständen.
Zu erklären ist dieses Verhalten mit den durch die Kaltverformung hervorgerufenen Gefügeeigen-
47
600°C
1P 100 CH