Full text: Fortschritte in der Metallographie

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Für die jeweilige Gefügebeschreibung lassen sich folgende Parameter definieren [1,34]: Get 
Abh 
7) Volumenanteil der Phase a bzw. y Sa Ver 
0) Duplexgefügeparameter vA= => (Gl. 1) 
(7) Dispersionsparameter = = (Gl. 2) 
0) Kontiguität der Phase & Ka = len (Gl. 3a) 
0) Kontiguität der Phase y OK, = Se (Gl. 3b) 
XPyytPay 
m x . ‚ Ka _ Poa 2xpyytPa 
(7) Kontiguitätenverhältnis Ka Dr Eden (Gl. 3c) 
Für ein "ideales" Duplexgefüge gelten entsprechend den o.a. Gl. folgende Zusammenhänge: 
7) Volumenanteile der Phasen : P="=05 
0] Duplexgefügeparameter LT 
(7) Dispersionsparameter AZ 
(7) Kontiguitätenverhältnis a =] 
Obwohl die hochlegierten ferritisch-austenitischen Guß- und Knetlegierungen nicht generell alle 
topologischen Kennzeichen aufweisen und auch in anderen Stählen Duplexgefüge auftreten kön- 
nen [2 - 3], hat sich in der Literatur [5 - 8] die Bezeichnung "nichtrostende Duplex-Stähle" (engl. 
"Duplex Stainless Steels") oder kurz "Duplex-Stähle" durchgesetzt und soll auch im folgenden 
verwendet werden. 
Gefügeentstehung 
Hochlegierte Duplex-Stähle mit ca. 25 - 27 Gew.-% Chrom und 5 - 6 Gew.-% Nickel weisen ein 
ferritisch-austenitisches oder, bei höheren Kohlenstoffgehalten, ein ferritisch-austenitisch-carbi- Abb 
disches Gefüge auf. Die Entstehung des ferritisch-austenitischen Gefügeaufbaues sowie die Verän- a 
derung der Volumenanteile der beiden Gefügebestandteile Ferrit (@) und Austenit (y) lassen sich 
mit Hilfe eines quasi-binären Schnittes im Dreistoffsystem Fe-Cr-Ni (Abb. 3, Gleichgewichts- Wir« 
schaubild) bei 70 Gew.-% Eisen erläutern. Entsprechend dieses Konzentrationsschnittes erstarren Nick 
die 0.a. Stähle konstitutionell bedingt primär ferritisch. Somit liegt bei Temperaturen um 1400°C scho 
zunächst ein rein ferritischer Einphasenwerkstoff vor, der bei weiterer Abkühlung durch die Fest- sche 
körperreaktion @ > y teilweise in Austenit umwandelt. Die ferritisch-austenitischen Duplex-Stähle stall 
liegen dann in einem heterogenen Zweiphasengebiet (@ + y). Die Grenzen dieses Zweiphasenge- die ] 
bietes verlaufen über einen weiten Temperaturbereich bei annähernd konstanter Konzentration, so sche 
daß das vorliegende Ferrit/Austenit-Verhältnis bei weiterer Abkühlung nahezu konstant bleibt und prin 
somit durch Wärmebehandlungen unterhalb von 1000°C nicht oder nur geringfügig verändert seln: 
wird. Erst oberhalb von 1000°C ist mit einer Temperaturerhöhung eine Zunahme des ferritischen
	        
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