Full text: Fortschritte in der Metallographie

Prakt. Met. Sonderband 30 (1999) 167 
2.2 Quantifizierung des Ausscheidungszustandes mittels EFTEM 
Das Energiefilter GIF (Gatan Imaging Filter, (6)), welches an jedes moderne TEM angeschlossen 
werden kann, gestattet es, aus dem Energiespektrum der unelastisch gestreuten Elektronen, die die 
Probe durchquert haben, einen wählbaren Energiebereich mittels eines Spaltes herauszugreifen und 
die Elektronen aus diesem Energiefenster zur Bildentstehung heranzuziehen. Dadurch können bei 
der TEM — Abbildung erhebliche Kontraststeigerungen erzielt werden. Ein ganz besonderer 
Fortschritt bei Werkstoffuntersuchungen ist es jedoch, daß mit diesem Energiefilter die 
zweidimensionale Verteilung der chemischen Elemente in kleinen Probenbereichen mit hoher 
Auflösung (ca. 2 nm) wiedergegeben werden kann (5, 7, 8, 9). 
Ein Beispiel einer EFTEM - Aufnahme einer 994 h bei 600°C ausgelagerten Probe zeigt Bild 3. 
Neben dem bekannten Hellfeldbild sind die Fe-Verteilung, die Cr-Verteilung, die Mo-Verteilung 
sowie die V-Verteilung enthalten. Helle Bereiche sind reich am jeweiligen Element. Da es sich bei 
den Elementverteilungsbildern um kein durch optische Effekte entstandenes Bild sondern um eine 
Auswertung des jeweiligen Energieverlustspektrums handelt, sind kohärente Teilchen ebenso 
sichtbar wie inkohärente. Man erhält also das tatsächliche Bild des Ausscheidungszustandes. 
Unterscheiden sich nun die unterschiedlichen Teilchenpopulationen deutlich in ihrer chemischen 
Zusammensetzung, wie im gegenstdndlichen Fall durch den Cr-Gehalt der M»3Cq-Karbide, den Mo- 
Te bzw. W-Gehalt der Laves Phase oder den V-Gehalt der VN, so gibt eine bildanalytische 
Auswertung des jeweiligen Elementverteilungsbildes auch Aufschluß über die Größenverteilung der 
jeweiligen Teilchenpopulation. 
TEM-Hellfeld ' Fe-Verteilung 'Cr-Verteilung 
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Bild 3: Beispiel einer EFTEM-Untersuchung einer Probe aus G-X12CrMoWN-10-1-1 nach 996 h 
Auslagerung bei 600°C
	        
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