Full text: Fortschritte in der Metallographie

386 Prakt. Met. Sonderband 30 (1999) 
Basisdaten aus einer zweidimensionale Messung herangezogen werden [7]. Unschärfen ergeben 
sich bei diesen Ansätzen dadurch, dass sich die im Grunde sehr komplexen, räumlichen 
Strukturbeschreibungen — und Kenngrößen von einfachen Messungen an ebenen Flächen ableiten. 
Hinzu kommt noch, dass sich übliche Größen der Metallzellen im Millimeterbereich befinden und 
zu einer statistischen Absicherung der Ergebnisse große Flächen vermessen werden müssen. Dies 
wirft das Problem auf, dass herkömmliche metallographische Methoden modifiziert werden 
müssen, um eine effiziente und technisch machbare Methode zur Al-Schaumpräparaten für digitale 
Bildverarbeitung zu haben. 
Im Rahmen dieser Arbeit wird Al-Schaum des Typs Alulight untersucht [8]. Diese Schäume werden 
nach dem Verfahren des Schäumens von pulvermetallurgischen hergestelltem Vormaterial 
produziert [9,10]. 
2 Herstellung von metallographischen Präparaten aus Metallschaum und Aufnahmetechnik 
von digitalen Bildern 
Wie bereits kurz erläutert, müssen die klassischen metallographischen Methoden der 
Schliffpräparation aufgrund der Spezifika der Struktur von Metallschäumen modifiziert werden. 
Die im Vergleich zur Porengröße dünnen Zellwände können leicht während des Schleifprozesses in 
den Porenraum hineingedrückt werden. Dies hat nicht nur zu Folge, dass die quantitativen 
Messungen nicht den ursprünglichen Zustand der Proben repräsentieren, sondern auch, dass diese 
Zellwände in den Poren verbleiben und zu Messartefakten führen. 
2.1 Infiltration der Schaumproben mit Kunstharz 
Bei dieser Methode wird das flüssiges Kunstharz (Araldit) über einen Anschnitt der Probe verteilt, 
wodurch die Zellstruktur fixiert wird. Im Gegensatz zum Einbetten von kompakten, metallischen 
Präparaten wird dabei aber kein Überdruck angewendet, sondern ein leichtes Vakuum angelegt, so 
dass Luft aus den Poren entweichen und die Einbettmasse eindringen kann. Um einen guten 
Füllgrad zu erreichen und gleichzeitig der eingeschlossen Luft ein Entweichen zu ermöglichen, 
muss jedoch ein langsam aushärtendes Harz verwendet werden. Nach dem Aushärten des Harzes, 
lässt sich, ein metallographischer Schliff mit Standardmethoden anfertigen (Bild 1). Der Vorgang 
der Infiltration muss einige Male wiederholt werden, bis eine vollständige Füllung der Poren 
erreicht wird, da sich oft neue Poren öffnen. 
Der Vorteil dieser Präparationsmethode ist die hohe Schliffqualität, die für die quantitative 
Beschreibung der dünnen Zellwände nötig ist. Im besonderen kann durch Einfärben der 
Einbettmasse ein guter Kontrast zwischen Zellwänden und Poren erreicht werden. Diese Methode 
ist sehr zeit- und kostenintensiv und kommt der Präparation von großen Probenquerschnitten nicht 
entgegen 
5 mm 
[__ | 
Bild 1: Aufnahme eines Randsegments einer präparierten Al-Schaumprobe, die nach der Methode 
des Infiltrierens mit Kunstharz hergestellt wurde
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.