Full text: Fortschritte in der Metallographie

486 Prakt. Met. Sonderband 30 (1999) 
(Bild 2) kann unter dem Mikroskop in bestimmten Abständen (z.B. 1mm) über den gesamten 
Durchmesser der Probe ausgemessen werden (Bild 3). Für die Auswertung wird angenommen, daß 
keine Horizontalbewegung des Granulates während des Pressen stattfindet. Mit dieser Annahme 
kann die Verdichtung der Probe örtlich aufgelöst ermittelt werden. Das Ergebnis kann wiederum in 
einem Höhenschicht Diagramm dargestellt werden. Die Auswertung kann nur an der nicht 
entkohlten Probe durchgführt werden, da durch die Wärmebehandlung die Färbung verschwindet. 
£ 
E 
= 
g 
£ 
-40 -20 . ZU 40 
Radius [mm] 
Bild 2: Zwei Hälften einer Probe; Bild 3: Beispiel für die Messung der Schicht- 
Farbschicht-Methode (Varistor) höhe über den Durchmesser für eine Schicht 
Ergebnisse und Diskussion 
Uniaxial beidseitig gepreßte zylindrische Varistoren wurden mit der Härteeindruck-Methode 
untersucht und mit aus identischem Granulat isostatisch hergestellten Proben verglichen. Das 
Verhältnis von Durchmesser zu Höhe war bei den untersuchten Proben ca. 0,7. Die beiden 
Herstellungsverfahren sollten hinsichtlich der erzielten Gründichten und der Homogenität der 
Dichteverteilung beurteilt werden. Um den Meßaufwand zu verringern, wurde bei allen Proben nur 
ein Viertel der Schnittfläche untersucht. 
Das Ergebnis der Messung an einer uniaxial gepreßten Probe ist in Bild 4, die zu vergleichende 
Messung an einer isostatisch gepreßten Probe in Bild 5 dargestellt. Beide Proben zeigen eine relativ 
geringe Streuung der einzelnen Meßwerte. Während die vergleichsweise höheren Dichtewerte der 
isostatisch gepreßten Probe um einen Mittelwert streuen und keine Tendenz für einen 
Dichtegradienten aufweisen, ist bei der uniaxial gepreßten Probe eine deutliche Abnahme der 
Dichte von der oberen äußeren Ecke zur Mitte hin erkennbar. Die isostatisch gepreßte Probe zeigt 
hier das bessere Ergebnis. 
Hohlzylinderförmige Mikrowellen-Bauteile wurden aus unterschiedlich hergestellten Granulaten 
isostatisch gepreßt und anschließend die Dichteverteilung mit Härteeindrücken bestimmt. Dabei 
sollte der Einfluß der Granuliermethode und des Bindersystems auf die Verdichtung des Granulates 
untersucht werden. Für eine Probe wurde Sprühgranulat mit PVA und PEG als Binder verwendet, 
für die zweite Probe ein Aufbaugranulat mit einem Polyacrylatbinder. Bei diesen Proben ist eine 
homogene Dichteverteilung vor allem wegen der geforderten Formtreue nach dem Sintern wichtig.
	        
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