Full text: Fortschritte in der Metallographie

Prakt. Met. Sonderband 30 (1999) 537 
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! Bild 6: TEM-Aufnahme der Mikrostruktur einer Molybdänprobe etwa 25 um unterhalb der 
schockbehandelten Oberfläche. Innerhalb der homogenen Versetzungsstruktur entwickeln sich 
über kollektive Abschermechanismen Verformungszwillinge. 
Folienebene: (001), Beugungsvektor: g = [110] 
a Zusammenfassung 
Zur Charakterisierung der bei der Laserschockbehandlung von kubisch-raumzentrierten Metallen 
hervorgerufenen Randzonenmodifikationen wurden verschiedene, sich gegenseitig ergänzende 
Untersuchungsmethoden erprobt. Am Beispiel von Eisen- und Molybdänproben wurde gezeigt, daß 
sich die bei der Schockbehandlung ablaufenden Verformungsprozesse nur durch die gleichzeitige 
Verwendung sowohl lichtmikroskopischer als auch raster- und transmissionselektronenmikros- 
kopischer Untersuchungsmethoden umfassend beschreiben läßt. Die durch die Verformungs- 
prozesse auf der Oberfläche der schockbehandelten Proben entstandenen feinen Stufen waren 
mittels der Methode des DIK im Auflichtmikroskop eindeutig nachweisbar und konnten zwei 
unterschiedlichen Verformungsmechanismen zugeordnet werden. Anhand von REM-Unter- 
suchungenen an verformungsfrei präparierten Querschliffen konnte gezeigt werden, daß sich mit 
Hilfe des Kristallorientierungskontrastes das Ausmaß der schockverformten Zone zuverlässig 
darstellen läßt, da sich durch Zwillingsbildung und Gleitprozesse lokal hervorgerufene 
Orientierungsunterschiede durch Helligkeitsänderungen in der rasterelektronenmikroskopischen 
Abbildung äußern. Dieses Verfahren ermöglicht die Abbildung sowohl großer ausgedehnter 
Probenbereiche äls auch feiner Details im Mikrometerbereich. Die auf diese Weise gewonnenen 
Erkenntnisse sind eine wertvolle Hilfe bei der Auswahl der Materialbereiche, an denen zur 
Untersuchung der Mikrostruktur TEM-Untersuchungen durchgefithrt werden sollen. Die TEM- 
Untersuchungen bieten einen interessanten Zugang zur Aufklärung des Wechselspieles zwischen 
Versetzungsgleitung und Zwillingsbildung bei der schockinduzierten Plastifizierung. Zukünftige 
Untersuchungen unter Ausdehnung der Materialpalette um weitere kubisch-raumzentrierte Metalle 
sollen helfen, die bei der Schockbehandlung unter extrem hohen Verformungsgeschwindigkeiten 
ablaufenden mikrostrukturellen Prozesse besser zu verstehen.
	        
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