Full text: Fortschritte in der Metallographie

542 Prakt. Met. Sonderband 30 (1999) 
Cu-Al zu identifizieren. Die Phasencharakterisierung erfolgte durch quantitative EDX- 
Untersuchungen und durch die Röntgenfeinstrukturanalyse. 
Bei der Auswertung der Mikroschliffe zeigte sich, daß bei den legierten Spuren zwei Fälle zu unter- 
scheiden sind: 
Fall 1: nur der oberflächennahe Bereich des aufgeschmolzenen Materials ist legiert 
Fall 2: vollständige Durchmischung der Schmelze mit dem Zusatzwerkstoff 
Die Abb. 4 und 5 zeigen Ausschnitte aus laserlegierten Spuren, in denen nur der oberflächennahe Be- 
reich eine veränderte chemische Zusammensetzung aufweist. Eine vollständige Durchmischung der 
Schmelze mit dem Zusatzmaterial ist hier nicht eingetreten. Die Laserbearbeitung der in Abb. 4 dar- 
gestellten Spur (Legierung A) erfolgte mit einer Leistungsdichte von 3.7x10° W/cm” und einer Vor- 
schubgeschwindigkeit von 10 mm/s. Die legierte Zone erstreckt sich nahezu über die gesamte Spur- 
breite mit einer Tiefe von ca. 200 um. Der maximale Al-Gehalt beträgt 25 %, das ist etwa der 4fache 
Al-Gehalt des Grundwerkstoffes. Der randnahe Bereich der legierten Laserspur ist durch eine sehr 
feinkörnige Gefügeausbildung charakterisiert. Daran schließt sich eine Zone größerer B-Körner an, 
die dann in ein feines Gemisch aus & + ß-Phase übergeht. Diese Gefügeausbildung konnte prinzipiell 
in allen laserlegierten Proben der Legierung A beobachtet werden. Die in Abb. 5 dargestellte Spur 
der Legierung B weist ebenfalls keine vollständige Durchmischung der Schmelze mit dem zulegierten 
Al-Pulver auf. Auch hier schließt sich an den legierten Bereich eine Umschmelzzone ohne veränderte 
chemische Zusammensetzung an. Erkennbar ist eine deutliche Trennung zwischen legierter und um- 
geschmolzener Zone. Die mehrphasige Gefügeausbildung nahe der Oberfläche ist begründet durch 
den Al-Gehalt von 30 %. Diesem Bereich schließt sich ein scheinbar einphasiges Gebiet größerer, 
nicht strukturierter Körner an. Das Umschmelzgefüge im unteren Bereich des Bildes besteht aus dem 
geordneten B,‘-Martensit und a-Phase. 
Abb. 4: Laserlegierte Spur der Legierung A Abb. 5: Laserlegierte Spur der Legierung B 
In Abb. 6 ist ein Beispiel fiir eine legierte Spur mit vollstandiger Durchmischung in der Laserzone 
von Substrat und Zusatzwerkstoff dargestellt. Die Laserbearbeitung erfolgte mit einer Leistungs- 
dichte von 1.3x10* W/cm? und einer Vorschubgeschwindigkeit von 20 mm/s. Die farblichen Unter- 
schiede in der Laserspur charakterisieren Unterschiede im Al-Gehalt. Zwar wurde das gesamte 
Schmelzbad mit dem Al-Pulver durchmischt, doch treten lokal Konzentrationsunterschiede im Al- 
Gehalt auf. Die in der Spur hell erscheinenden Bereiche enthalten weniger Al als die dunklen Gebie- 
te. Der mittlere Al-Gehalt liegt bei ca. 17 %.
	        
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