Full text: Fortschritte in der Metallographie

Prakt. Met. Sonderband 30 (1999) 587 
Risse an geschweißten korrosionsbeständigen Stahlrohren 
Gregor Mori, Ingenieurkonsulent für Hüttenwesen, Leoben 
1. Einleitung 
Innerhalb von 12 Monaten wurden rißbehaftete Rohre gleicher Dimension (18x1) aus austenitischen 
Stahlblechen zur Untersuchung übersandt (Bezeichnung Fertigungsjahr 1997 und Fertigungsjahr 
1998). Die aus Bändern mittels MIG-Verfahren längsgeschweißten Rohre waren aus den 
korrosionsträgen Stählen der Werkstoff-Nr. 1.4301 (Fertigungsjahr 1997) bzw. 1.4571 
(Fertigungsjahr 1998) gefertigt. In beiden Fällen waren zahlreiche Querrisse von wenigen 
Millimetern Länge auf den Rohren entlang einer oder mehrerer Erzeugenden aufgetreten. Die 
Ursache für das Auftreten der Risse sollte geklärt und Maßnahmen zur Abhilfe vorgeschlagen 
werden. 
2. Untersuchungen der Risse an Rohren des Fertigungsjahres 1997 
In Bild 1 ist in einer stereomikroskopischen Vergrößerung die Außenoberfläche eines der Rohre 
dargestellt, Zahlreiche bis zu 2 mm lange parallel liegende Querrisse waren entlang einer 
Erzeugenden des Rohres in unregelmäßigen Abständen angeordnet. Gleichartige Risse konnten an 
weiteren regellos am Umfang verteilten Erzeugenden festgestellt werden. Zwischen den Rissen war 
teilweise eine rotbraune Färbung auf der Rohroberfläche zu beobachten. Nach Angaben des 
Herstellers waren die Risse erst nach längerer Lagerung (mehrere Wochen) in einem Bund in einer 
Lagerhalle aufgetreten. Bei einer Rißkontrolle unmittelbar nach dem Fertigungsprozeß waren noch 
keine Risse festzustellen gewesen. 
Bild 1: Querrisse an der Rohraußenoberfläche mit rotbraunem Belag
	        
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