Full text: Fortschritte in der Metallographie

Gefügeanalyse der Magnesiumlegierung AZ 91 hp als Werkzeug zur 
Qualitätskontrolle im Gesamtprozeß 
Roland Kahn, Elke Schaberger und P.R. Sahm, Gießerei-Institut der RWTH Aachen 
Andre Schievenbusch, ACCESS e.V. Aachen 
Einleitung 
Magnesiumlegierungen erleben aufgrund ihrer geringen Dichte sowie günstiger Gießeigenschaften 
derzeit eine Renaissance als Leichtbauwerkstoff im Fahrzeugbau. Eine deutliche Gewichtsersparnis 
durch Magnesiumbauteile kann helfen, dem Ziel des sogenannten 3-Liter Autos näher zu kommen. 
Die enorme Reaktivität von flüssigem Magnesium erfordert neben einer sorgfältigen Handhabung 
eine wirksame Qualitätskontrolle, die sowohl jede Stufe des Druckgießprozesses als auch das 
spätere Recycling umfaßt, Bild 1. Im Gesamtkozept des Gießerei-Instituts werden Optimierungen 
in den einzelnen Prozeßschritten vorgenommen. Der Schmelz- und Dosierofen ist als vollständig 
gekapseltes System unter Verwendung einer reinen Argon-Atmosphäre ausgeführt [1]. Das 
Schmelzen des gießereiinternen Kreislaufmaterials wird in einem induktiv beheizten Schachtofen 
durchgeführt, der sich durch eine sehr kurze Schmelzzeit auszeichnet. Das Recyclingkonzept 
umfaßt die Schmelzeraffination mittels Impeller sowie den Flüssigtransport zum Dosierofen, so daß 
auf diese Weise der Materialkreislauf geschlossen wird. Als sinnvolle Werkzeuge der 
Qualitätskontrolle begleiten die metallographische Probenpräparation sowie die oberflächen- 
analytische Auswertung mittels Rasterelektronenmikroskopie den Prozeß. Ziel der Bemühungen ist 
es, den hohen Reinheitsgrad der Legierungen mit einem genau definierten Gehalt an 
Verunreinigungen (z. B. Schwermetalle) über den gesamten Materialkreislauf zu erhalten bzw. 
durch die Reinigungsstufen im Recycling wieder zu erzeugen. 
Druckguß 
(Dosterofen| 
7777" HruckgieBmaschine 
Primärmaterial : hs 
Sekundrmateri 4 =a | Bauteile 
ETT —> BW 
enter re Terme = ET er : = 3 7 Rücklaufschrotte 
Flüssigtransport' Recyclinz -shieistangsschmelzen 
. "nation 
Bild 1: Materialkreislauf zur Verarbeitung der Legierung AZ 91 im Druckgießprozeß 
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