Full text: Fortschritte in der Metallographie

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En 3. Bestimmung des Zusammenhanges zwischen dem Uberzugsaufbau und 
§ dem Zustand des Feinblechgefiiges 
S- 3.1 Heißätzmethode 
fi = Die metallografische Untersuchung von verzinktem Feinblech ist mit einem spezifi- 
| lo schen Problem verbunden. Aufgrund der kathodischen Schutzwirkung des Zinks 
Kang kann das unmittelbar an den Uberzug angrenzende Stahlgefüge normalerweise nicht 
ny die angeatzt werden, ohne den Zink- bzw. Zink/Eisen-Uberzug zu zerstéren. 
einzelnen Für das oben genannte Problem wurde eine Lösung gefunden, da der kathodische 
fon, durch Schutz des Zinks bei höherer Temperatur seine Wirkung verliert. Dazu werden die 
Schliffproben in Amylalkohol (Siedepunkt 138°C) auf eine Temperatur von 70 — 75°C 
erwärmt. Danach wird bei gleicher Temperatur mit einer 0,5%-igen amylalkoho- 
ir das lischen Salpetersäure ca. 10s heiß geätzt. 
lat. Die im 
Sorte und Die Beispiele im Bild 3 zeigen, daß sich mit Hilfe der beschriebenen Heißätzung das 
enthalten Stahlgefüge in unmittelbarer Nachbarschaft zum Zink darstellen läßt. Auf diese 
schiedenen Weise konnte z. B. entschieden werden, daß es sich bei einem in die elektrolytisch 
en Schicht verzinkte Feinblechoberfläche eingedrückten Partikel um Fremdmaterial handelt (Bild 
ian der 3. 3a). Bei feuerverzinktem und galvannealed Feinblech kann der direkte Zusammen- 
geringsten hang zwischen der Zn/Fe-Phasenbildung und der Gefügeausbildung sichtbar 
ZÜge sind gemacht werden (Bilder 3b und c). 
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12.8 af a) eingedriickter Fremd- b) feuerverzinktes c) galvannealed Uberzug 
m Einsatz partikel in der elektroly- Feinblech mit ver- mit Zerklüftung 
hen die, Im tisch verzinkten Fein- stärkter Fe/Zn- 
tücke (Bild blechoberfläche Phasenbildung 
ges zeigen 
or : Bild 3: Beispiele der HeiRatzmethode zur gleichzeitigen Sichtbarmachung 
von Zinkiiberzug und Stahloberflachengefiige 
Insbesondere beim galvannealed Uberzug zeigt sich eine starke Abhängigkeit der 
Überzugsausbildung vom Stahlgefüge. Im Bereich der die Bandoberfläche durch- 
stoßenden Korngrenzen kommt es zu einer verstärkten Zn/Fe-Phasenbildung, 
während die Phasenbildung auf einigen Kornflächen gehemmt ist (Bild 3c). Dieses 
ungleichmäßige Phasenwachstum führt zum zerklüfteten und rauhen Überzug [1]. 
Eine plastische Veranschaulichung des Zn/Fe-Phasenwachstums an der Fein- 
Fer blechoberfläche erzielt man, indem man einen präparierten Schliff aus der Einbettung 
herauslöst und im REM gleichzeitig die Schliffläche und die Überzugsoberfläche 
betrachtet (Bild 4). So wird einerseits deutlich, wie Korngrenzen das Zn/Fe-Wachs- 
curd tum beschleunigen und Kornflächen es hemmen können (Bild 4a). Andererseits kann 
die Wirkung von Gefügeanomalien, wie z. B. im Bild 4b erkannt werden. In einem 
dünnen Saum (1-3 um) an der Feinblechoberfläche weicht das Gefüge von der 
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