Verfahren zur optischen Beobachtung von Probenoberflächen während der
Schwingbeanspruchung
J. Hünecke, D. Schöne
Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM), Berlin
1 Einleitung
Der Schädigungsfrüherkennung bei schwingender Beanspruchung kommt wegen der in der Praxis
hohen Versagenshäufigkeit durch Werkstoffermüdung große Bedeutung zu. Hierzu wird ein Bild 1: ¢
Verfahren vorgestellt, bei dem während der Durchführung von Schwingversuchen unter Ein- und
Mehrstufenbelastung die polierten oder angeätzten Oberflächen von unterschiedlich gekerbten
Proben optisch erfasst und anschließend ausgewertet werden. Die Beobachtung umfasst dabei
insbesondere das Kurzrissverhalten, das durch die Stadien der Initiierung, des Wachstums und der
Koaleszenz charakterisiert wird. Der Versuchsablauf erstreckt sich bis zum Erreichen einer vorher
definierten Versagensrisslänge über die gesamte Probenlebensdauer. Das ausgewählte
Beobachtungsverfahren gestattet die Beobachtung eines möglichst großen Ausschnitts der
Probenoberfläche und erfüllt dabei gleichzeitig die Forderungen nach einer hohen Detailauflösung
und einem großen Arbeitsabstand. N
Bild 2: ¢
2 Experimentelles
Als Ausgangsmaterial dienten kaltgewalzte Bleche aus S235JR (St37) und Cm15 mit einer Dicke Die Sc
von 8 mm. Die Untersuchung der chemischen Zusammensetzung (Tabellen 1 und 2) erfolgte durch Kraft-
Spektralanalvse mit einem Funkenemissionsspektrometer OBLF QSL 1500. einheit
_ 1 und
C Si Mn 3 Cr Bereic
- — - —— — ——— mm —— Prüfme
0,10 0,1. 0.76 0.017 0,017 0,08 Beobac
Tabelle 1: Chemische Zusammensetzung des Werkstoffs S235JR in Masseprozent Fläche
I ~ eingest
C Si Mn i S Cr vorau:
— — en rs rn —_— —— Kamer
0,14 0,18 0,56 0.004 0,024 0,13 digital
Tabelle 2: Chemische Zusammensetzung des Werkstoffs Cm15 in Masseprozent Beweg
ausreic
Die Untersuchungen erfolgten sowohl an glatten Proben (Bild 1) als auch an gekerbten Proben
(Bild 2). Die Probenrohlinge wurden zunächst gesägt und auf Maß gefräst. Die Fertigung der Die au
Probenkontur erfolgte in einem mehrstufigen Arbeitsprozess. Nach mehreren Fräsdurchgängen mit die B
sich reduzierender Zustellung und anschließenden Schleifens erfolgte die mechanische Politur. Bildbe
Dabei wurde in Umfangsrichtung der Kontur und somit senkrecht zur späteren erstrec
Rissausbreitungsrichtung poliert. Anschließend erfolgte eine elektrolytische Politur des späteren durch
Beobachtungsareals, der sich eine fast kraftlose mechanische Feinpolitur anschloss. Bei einigen der El
Proben wurde die Probenoberfläche angeätzt, um im späteren Schwingversuch den Zusammenhang trenne
zwischen Gefiigemerkmalen und Rissbildung sowie Risswachstum zu untersuchen. versch
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