Moderne Untersuchungsmethoden aus der Sicht der historischen Metallkunde Das breit
a. Durch- und Auflichtmikroskopie; Untersuck
Die bei der Beobachtung der Metalloberfläche erkennbaren Strukturen werden durch verschieden
Reflexionsgrade des einfallenden Lichtes oder durch Rauhigkeit und Anfärbung nach Ätzung b. Detailp
erkennbar. Durch Modifikation des einfallenden Lichtes (weiß, gefärbt, polarisiert) erkennt man b.1 Catal-
weitere Details an der Oberfläche oder im Dünnschliff, der bei transparenten Gesteinen, Keramik Über de
und Schlacken weitere Beobachtungen ermöglicht. Es ist nicht bekannt, wann für metallkundliche Archäom
Untersuchungen das Mikroskop eingesetzt wurde, ob schon Widmannstetter oder Schreibers um darüber
1810 in Wien, oder doch Sorby in England erst 50 Jahre danach. Entwick]
Das Mikroskop als Kombination zweier Lupen-Linsen geht auf das 16. Jahrhundert zurück, der Beweise
Einsatz für opake Stoffe oder im Dünnschliff für mineralogische Beobachtungen ist aber relativ zeitgleich
jung. Die Grenze der Auflösung liegt für die konvenzionelle Mikroskopie bei etwa 1 Mikron, damit 7000 v.C
bei etwa 1000-facher Vergrößerung; Phasenkontrast- und Interferenzmikroskopie ermöglichen Metallurg
weitere Beobachtungen. Für historische Metallobjekte ist auch die Messung der Mikrohärte Unter de
{Vickers-Pyramide, Lasten im Gramm-Bereich) von besonderer Bedeutung. mittleren
b. Physikalische Untersuchungen hi
Untersuchungen der Metallstruktur durch Rontgenstrahlen (Laue- und Debeye-Scherer- (Galenit
Diagramme) und Charakterisierung feinster Details (unter 1 Mikron) mit den Methoden der fanden s
Elektronenmikroskopie erginzen die Untersuchungen in der makroskopischen und aufgesch
submikroskopischen Dimension (Vergroferung bis 100.000-fach üblich). Anweseı
. En geschmo
c. Chemische Charakterisierung der Metalle anzuspre
Heute stehen dafür neben der makroskopischen Untersuchung der Zusammensetzung durch die bewieser
klassischen chemischen Methoden und physikalischen Möglichkeiten durch Beobachtung der Menscht
emittierten Licht- und Röntgenstrahlung noch feinere, ja feinste Untersuchungsmethoden zur
Verfügung, die die mikroskopischen Beobachtungen auch an historischen Objekten unterstützen.
Die Elektronenstrahl-Mikroanalyse ermöglicht eine quantitative Auswertung der
Gefügekomponenten am metallographischen Schliff , die bedeutsam für die Technologiebewertung
und die Herkunftsbestimmung von Fundstücken ist. Mit ähnlicher Ausrüstung kann im Raster-
Elektronenmikroskop auch an unebenen Oberflächen und Brüchen, wenn auch weniger genau, die
Zusammensetzung an Probenoberflächen bestimmt werden.; hier können auch ganze Fundobjekte
ohne Probenentnahme, untersucht werden, sofern die Probenkammer des Gerätes ausreicht; die
Untersuchungen beziehen heute auch nichtmetallische, nichtleitende Werkstoffe, wie Keramik,
Glas und Schlacken (Archäo-Materialographie) mit ein.
Historische Objekte und Metallographie A
a. Allgemeines
Das Arbeiten zwischen den Wissenschaften, interdisziplinär, birgt die Gefahr in sich, von beiden
Seiten, hier: von den Metallographen und den Archäologen, nicht verstanden zu werden . Vor .
Allem durch eine doppelte Qualifikation (7*) ist eine genügend breite Basis gegeben, die pa C
naturwissenschaftlichen Untersuchungen an archéologischen Objekten zielführend auszuwerten.
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