Anwendung der Rasterelektronenmikroskopie und der Transmissions-
elektronenmikroskopie in der Halbleiterindustrie
E. Zschech', E. Langer‘, H.-J. Engelmann‘
ı AMD Saxony Manufacturing GmbH, Dresden
1. Einleitung
Abbildende Verfahren werden in der Halbleiterindustrie eingesetzt, um hohe Ausbeuten und die
geforderte Zuverlässigkeit der mikroelektronischen Bauelemente zu sichern. Insbesondere kommt
die Elektronenmikroskopie mit folgender Zielstellung zum Einsatz:
» Kontrolle des Fertigungsprozesses (in-line-Monitoring und out-of-fab-Analytik)
» Defektmonitoring und -analytik (in-line-Monitoring und out-of-fab-Analytik)
» physikalische Fehleranalyse (überwiegend out-of-fab)
» Konstitutions-, Phasen- und Gefügeanalyse (out-of-fab)
» Untersuchung von Fehlermechanismen zur Zuverlässigkeitsanalyse (out-of-fab).
In Bild 1 ist ein Querschnitt durch einen in CMOS- und Kupfer-Interconnect-Technologie
gefertigten Mikroprozessor schematisch dargestellt. Die Dimensionen fiir Gates und Interconnects
(on-chip-Verdrahtung) sind heute im sub-pm-Bereich. Zur Kontrolle/Charakterisierung dieser
kleinen geometrischen Strukturen ist die konventionelle Lichtmikroskopie aufgrund ihres
Auflösungsvermögens nur noch begrenzt einsetzbar. Sowohl für das in-line-Monitoring im
Reinraum als auch für die out-of-fab-Analytik, die meist an Waferquerschnitten erfolgt, kommt
daher überwiegend die Rasterelektronenmikroskopie (REM) zum Einsatz. Für die Untersuchung
kleinster Strukturen, wie z. B. Gatedielektrikum und Diffusionsbarrieren für Kupfer-Interconnects
mit Schichtdicken im Nanometerbereich, verwendet man die Transmissionselektronenmikroskopie
(TEM).
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Metailebenen |
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Bild 1: Schematische Darstellung eines Querschnitts durch einen Mikroprozessor
In diesem Beitrag wird der derzeitige Einsatz der Elektronenmikroskopie in der Halbleiterindustrie
dargestellt. Des weiteren sollen Entwicklungen aufgezeigt werden, die sich aus der zunehmenden
Verkleinerung typischer Strukturen in mikroelektronischen Bauelementen und dem Einsatz neuer
Materialien ergeben. Eine wichtige Besonderheit ist die hohe Anforderung an die
Bearbeitungsdauer für Analytikaufträge, die vor allem aus dem hohen Innovationsgrad auf dem
Gebiet der Halbleitertechnologie resultiert.
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