102 Prakt. Met. Sonderband 38 (2006)
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3.2 SANS-Messungen nen
SANS-Messungen wurden an der gehärteten und den bei 300, 550, 570, 610 und 700°C angelas- Mo
senen Proben durchgeführt, es konnten jedoch nicht alle Messungen einer Auswertung unterzogen tior
werden. Die gehärtete Probe zeigt gegenüber der bei 300 °C angelassenen signifikant höhere Streuin- rat
tensitäten und zwingt zur Annahme, dass das Volumen streuender Phase bei Anlassen auf 300°C Aus
abnimmt. Auf Basis der TEM-Ergebnisse kann diese Behauptung allerdings nicht bestätigt werden, WI
möglicherweise liefern hier die vermuteten unmagnetische Restaustenitfilme im gehärteten Gefüge vel:
zusätzliche Streubeiträge. Die Messung an der gehärteten Probe wird deshalb nicht weiter behandelt. Ca.
Um die Veränderungen der Ausscheidungen beim Anlassen zu untersuchen, wurde von den magne- Zug
tischen Streukurven der 550, 570 und 610°C Proben jene der 300 °C Probe subtrahiert. Die 300°C Nac
angelassene Probe ist demnach ein Referenzzustand und es werden nur Anderungen der Ausschei- Es
dungen relativ zu dieser Probe verfolgt. Auf die Behandlung der 700°C Probe wird verzichtet, da te ©
hier Gefüge- und Ausscheidungsveränderungen bereits zu groß sind, um eine Relativbetrachtung zu ZUS
rechtfertigen. ang
In einer ersten Auswertung wurden unter der Annahme kugelférmiger, unmagnetischer Ausschei- SAI
dungen die TeilchengréBenverteilungen Dy (R) aus den Differenzstreukurven riickgerechnet (Abbil-
dung 3). Die Population von Teilchen mit GréBen unter 1 nm wird nicht weiter behandelt, weil es
überaus zweifelhaft ist, ob es sich hier um Ausscheidungen im klassischen Sinn handelt und sich die-
ser GroBenbereich jeder Uberpriifung durch das TEM entzieht. Das Gesamtvolumen der betroffenen
„Ausscheidungen“ ist jedoch im Vergleich zu den größeren nur gering.
Die 550 °C-Probe zeigt ein Maximum bei ca. 12nm Teilchenradius (ca. 24 nm Durchmesser) und
einen langsamen Abfall hin zu größeren Radien. Gemäß der TEM-Beobachtungen sind hier einerseits
Cu-Ausscheidungen (5-15 nm) und andererseits stäbchenförmiger Zementit zu erwarten, vielleicht
auch schon NbC-Teilchen (3-10 nm). Offenbar werden die feinen Ausscheidungen durch die SANS-
Auswertung größer bewertet, als sie sich im TEM darstellen. Es ist durch diesen Fit nicht möglich,
die Teilchengrößenverteilungen der Einzelpopulationen getrennt aufzulösen.
Bei der nächsthöheren Anlasstemperatur kommt ein weiteres lokales Maximum bei ca. 7 nm (14 nm
Durchmesser) hinzu, während der Rest der Teilchengrößenverteilung unverändert bleibt. Hierfür
kommen NbC-Ausscheidungen (im TEM 3-10 nm) in Frage.
610°C führen zu erhöhten Teilchendichten im gesamten GroBenbereich zwischen 4 und 50 nm (8-
100 nm Durchmesser). Feine Ausscheidungen wurden im TEM gefunden, bei den groBeren konnte Abt
kein direkter Nachweis erbracht werden Zus
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Abbildung 3: Gefittete TeilchengréBenverteilungen Dy/(R) in doppel-logarithmischer (a) bzw. linearer inte
Skalierung (b) der