124 Prakt. Met. Sonderband 38 (2006)
Bild 3b zeigt beispielhaft die Auswertung der Ferritkorngröße eines Gefliges mit Mischkorn Be
(die im Bild erkennbaren Perlitanteile wurden bei der Messung gefiltert). Im Histogramm Po
(Punkte) und der angepassten Verteilungsfunktion (Linie) sind deutlich die beiden Korn-
populationen zu erkennen. Aus den Parametern lassen sich sowohl die einzelnen Korn-
größen, als auch deren Anteil erkennen.
Bei einem anderen Beispiel (Bild 4a) versagt die Beschreibung jedoch. Grund ist hier die
nur geringe Anzahl sehr großer Körner, die gegenüber der hohen Anzahl kleiner Körner in
der Statistik verschwindet. Abhilfe schafft hier eine Gewichtung der einzelnen Körner
gemäß ihrer Fläche. Das heißt ein großes Korn bekommt ein wesentlich stärkeres Gewicht
als ein kleines Korn. Durch diese Gewichtung lassen sich auch hier die beiden Kornpopu-
lationen trennen (Bild 4b).
Zur Überprüfung der vorgestellten Methode wurden ca. 30 ferritische Gefüge unterschied-
licher Korngrößen sowohl visuell, als auch bildanalytisch bewertet. Die Gefüge zeigten ein
breites Spektrum von Größenverteilungen, von einfachen Gefügen bis hin zu extremem
Mischkorn. Im Vergleich der Korngrößenbeurteilung und der Einordnung des Verteilungs-
typs zeigte sich für die flächengewichtete Auswertung in 93 % der Fälle eine zufrieden
stellende bis gute Übereinstimmung.
3. Beschreibung der Kornanordnung 2
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Neben der reinen Größenverteilung hat auch die Anordnung von Gefligebestandteilen er
einen Einfluss auf die Eigenschaften eines Werkstoffs. So beeinflusst zum Beispiel die At
Gefügezeiligkeit die Richtungsabhängigkeit der mechanischen Eigenschaften. N:
Zur Beschreibung der Kornanordnung existiert aber zurzeit noch keine einheitlich quanti- ko
tative Methode. Für die Beschreibung der unterschiedlichen Formen von Duplexgefügen [le
wurden zwar in [3] Begriffe (ALA, ...) definiert, die jedoch keine zahlenmäßige Bewertung Be
zulassen. im
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a) gleichmäßige Verteilung b) Clusterung
Bild 5: Unterschiedliche Korngrößenverteilungen in Feinstblech
In Einzelfällen versagt jedoch, selbst in einphasigen Gefügen, die Beschreibung von Ge-
fügeunterschieden allein durch die Größenverteilung. Ein Beispiel ist in Bild 5 dargestellt.
Während die Korngrößen in Bild 5a gleichmäßig verteilt sind, zeigt Bild 5b „Mischkorn“.
Wertet man die Korngrößenverteilungen aus (Bild 6) ist kein Unterschied zu erkennen.
Beide Gefüge zeigen eine gleichartige eingipflige Verteilung der Korngröße, so dass ein
Duplexgefüge im klassischen Sinne nicht nachweisbar ist. Der Unterschied ist also
ausschließlich in der räumlichen Anordnung (Clusterung) der Korngrößen begründet. Zur