Prakt. Met. Sonderband 38 (2006) 265
UNTERSUCHUNG DER HARTEINSCHLUSSE
IM ARMATURENMESSING
F. Romankiewicz*, R. Romankiewicz*
* Institut flr Maschinenbau, Universitat Zielona Gora, Zielona Géra, Polen
KURZFASSUNG
Ziel der Arbeit war, die im Messing entstehenden Harteinschliisse zu isolieren und mit
Hilfe des Rasterelekironenmikroskops zu analysieren. Harteinschliisse bestehen
überwiegend aus Fe — Mn — Si — Cr intermetallischen Phasen. Diese Verbindungen
werden überwiegend in der ß -Phase oder an den primären Korngrenzen ausgeschieden
und sind in der « -Phase seltener zu finden.
1. EINFÜHRUNG
In Kupfer — Zink — Gusswerkstoffen (Messing) mit einem Zinkgehalt bis 45% werden, vor
allem im Bereich héherer Zinkgehalte, d.h. zwischen 35 und 45% Zink tretten vereinzelt
harte Einschlüsse auf. Dies gesicht besonders häufig, wenn sie aus recycelten
Sekundärwerkstoffen hergestellt wurden. Auf Grund der Zusammensetzung des
Einsatzmaterials, d.h. entsprechend seiner vorherigen Verwendung (z.B. verchromt,
vernickelt) können sporadisch und oft nur chargenweise Defekte in Form von Hard-spots
(Harteinschlüsse) beobachtet werden [1, 2]. Da diese Werkstoffdefekte wegen ihren
geringen Grösse meist erst bei der späteren Bearbeitung, insbesondere beim Polieren von
Armaturen (Polierriefen, Kometen) sowie der spannenden Bearbeitung
(Werkzeugverschleiss), beobachtet werden, muss schon bei der Erstellung der Schmelze
(Einsatz) und bei der Schmelzeführung (Abdeckung) darauf geachtet werden, die Quellen
der Hard — spot — Bildung zu minimieren [2]. Daswegen in der Industrie besteht ein hohes
Interesse, das Auftreten von Hard-spots frähzeitig zu erkennen.
Fur die Entstehung von Hard — spots gibt es zwei Möglichkeiten: die entsprechenden
Elemente sind schon als Legierungselemente in der Schmelze vorhanden oder sie werden
als Verunreinigungen in die Schmelze eingetragen. Auch in die Schmelze eingebrachte
Teilchen (Schrott, Abdeckung, Tiegel, Kornfeinungsmittel, usw.) bei der Erstellung der
Legierung in die Schmelze gelangen können, sind Quellen. Bei überschreitung des
Löslichkeitsproduktes der Verunreinigungselemente scheiden sich diese als
intermetallische Phasen aus oder wirken als „Katalysator“ für die Bildung von Hard-spots
[2-4]. Ausserdem besteht die Möglichkeit, dass sie sich infolge des Abbaus von
Übersättigungen durch Diffusionsvorgänge während der produktionsbedingten
Wärmebehandlungen ausscheiden [2]
Bei der Verunreinigungselementen, die die Hard-spot-Bildung begünstigen, sind Eisen
und Silizium, die selbst oder mit Elementen aus der Schmelze intermetallische
Verbindungen bilden können, sehr aktiv. Durch Abdeckmittel eingetragene
Verunreinigungen verbinden sich ebenfalls überwiegend mit Eisen. Alle zur Kornfeinung
eingesetzten Kornfeinungsmittel haben die Tendenz Auslöser der Hard-spots zu sein [2].