Full text: Fortschritte in der Metallographie

Prakt. Met. Sonderband 38 (2006) 463 
ind : - . 
Metallkundliche Charakterisierung des ZnFe-Legierungs- 
A überzuges von Galvannealed-Feinblech 
J9 U. Etzold, U. Reitz, R. Petzold, F. Friedel, F. Macherey 
6-388 ThyssenKrupp Steel AG, D-47161 Duisburg 
Abstract 
Galvannealed-Feinblech, das die Automobilindustrie in der Pkw-AuRenhaut einsetzt, wird 
durch kontinuierliches Schmelztauchverzinken von Stahlbreitband mit einer nachgeschal- 
teten Wärmebehandlung des Zinküberzuges hergestellt. Durch die Reaktion des Zinks mit 
dem Eisen entsteht ein ZnFe-Legierungsüberzug mit ca. 8 bis 11 % Fe. Da die gebildeten 
ZnFe-Phasen für das Verarbeitungsverhalten beim Kunden von wesentlicher Bedeutung 
sind, erfordert die Galvannealed-Erzeugung für anspruchsvolle Anwendungen im Auto- 
mobilbau einen definierten Phasenaufbau des ZnFe-legierten Überzuges, der üblicher- 
weise durch eine metallografische Untersuchung überprüft wird. Zur umfassenden metall- 
kundlichen Charakterisierung des ZnFe-Überzuges hat sich die Kombination von Licht- 
mikroskopie, Rasterelektronenmikroskopie und Röntgendiffraktometrie bewährt. 
1. Einleitung 
Insbesondere die Automobilindustrie fragt seit mehr als 30 Jahren gegen Korrosion 
geschützte oberflächenveredelte Stahlfeinbleche nach. ThyssenKrupp Steel liefert heute 
bereits mehr als 80% der kaltgewalzten Stahlprodukte mit hochwertigen Oberflächen- 
veredelungen. Auf unterschiedlichen Veredelungsanlagen wird feuer- bzw. elektrolytisch 
verzinktes Feinblech erzeugt, das den neuesten Werkstoffkonzepten entspricht und zu 
einem großen Teil im Karosseriebau eingesetzt wird. Eine Variante der feuerverzinkten 
Produkte stellt das Galvannealed-Feinblech dar, das direkt aus kaltgewalztem Stahlband 
durch kontinuierliches Schmelztauchverzinken mit einer nachgeschalteten Wärme- 
behandlung gefertigt wird. Die hierbei ablaufenden Diffusionsprozesse zwischen Eisen 
und Zink lassen einen ZnFe-legierten Überzug entstehen, welcher hervorragende Korro- 
sionsschutzeigenschaften aufweist und exzellent schweiß- und lackierbar ist. 
Zur Gewährleistung einer konstanten Produktqualität mit optimaler Verarbeitbarkeit ist die 
Einhaltung eines Fe-Anteils von 8 bis 11 % neben einem definierten ZnFe-Phasenaufbau 
notwendig. Bei der Formgebung im Presswerkzeug sind die gegeniber Reinzinkiiber- 
zügen etwas geringere Duktilität und héheren Reibwerte des ZnFe-Uberzuges durch 
geeignete Maßnahmen wie Schmierung, Werkzeugpflege usw. zu berücksichtigen.
	        
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