Prakt. Met. Sonderband 38 (2006) 59
UNTERSCHIEDLICHE LAMELLARE GEFUGETYPEN IN
INTERMETALLISCHEN TIAL-LEGIERUNGEN
Müllauer, R. Schnitzer, H.F. Chladil, C. Scheu, H. Clemens’, S.Bystrzanowski , A. Bartels”.
S. Kremmer
ed ingots
Gamma Department Metallkunde und Werkstoffpriifung, Montanuniversitat Leoben, Leoben
"Institut fiir Werkstoffphysik und —technologie, TU Hamburg-Harburg, Hamburg
)2 (2001) ™ Bohler Schmiedetechnik GmbH&CoKG, Kapfenberg
55 KURZFASSUNG
2d alloys, Im Rahmen dieser Arbeit wurden zwei lamellare Gefiigetypen in y-TiAl Basislegierungen
es 1999, untersucht. Zum einen erfolgte die Herstellung der voll lamellaren Gefüge mittels einer
Glühung im o-Einphasengebiet und anschließend langsamer Abkühlung. Das
resultierende Gefüge besteht aus lamellaren y-TiAl/o2-TizAl — Kolonien, wobei diese die
mponent ehemaligen a-Körner darstellen. Innerhalb einer Kolonie sind die WYo2-Lamellen parallel
2001, p angeordnet und weisen eine bestimmte Orientierungsbeziehung auf. Zum anderen konnte
CT mithilfe der Massivtransformation und anschließender Auslagerungsglühung eine
IMS The neuartige lamellare Mikrostruktur eingestellt werden, die auf konventionellen Weg nicht
realisierbar ist: Dabei scheiden sich aus dem massiv transformierten ym feine
Adv.Eng op-TizAl - Lamellen aus, die in einem Winkel von 70.5° zueinander orientiert sind. Neben
; einer ausführlichen Beschreibung der Mikrostruktur werden die Orientierungsbeziehungen
ansky, S. beider lamellarer Gefügetypen während der Entstehung dargestellt und die Keimbildung
' der y-Lamellen in o-Kérnern mittels Transmissionselektronenmikroskopie (TEM)
roperties untersucht.
to (Eds.),
).
ta Phase
“Miracle 1. EINLEITUNG
50.
ation and Intermetallische Titanaluminide besitzen aufgrund ihrer im Vergleich zu Stahlen oder
n: K. J. Nickelbasis-Superlegierungen geringeren Dichte und ihrer guten Hochtemperaturfestigkeit
Sikka, M. ein hohes Potential für den Einsatz in Flugzeugturbinen und fur Turboladerlaufréder im
\'yoming. Automobilbau [1,2]. Im Vergleich zu anderen intermetallischen Legierungen haben
Titanaluminide den Vorteil, dass sie mittels konventioneller Verfahren wirtschaftlich
herstellbar sind. Bedingt durch den intermetallischen Charakter zeigen auf v-TiAl
basierende Legierungen geringe Duktilität bei Raumtemperatur, aber gute Umformbarkeit
bei hohen Temperaturen.
Die im Rahmen dieser Arbeit untersuchten Legierungen gehören zur Gruppe der hoch
niobhaltigen Titanaluminidlegierungen, deren Nb-Gehalt 5-10 at.% beträgt. Diese
Legierungsklasse stellt die so genannte dritte Generation der TiAl-Legierungsentwicklung
dar und erreicht durch den hohen Niobgehalt eine bessere Kriechbesténdigkeit, einen
verbesserten Oxidationswiderstand und héhere Festigkeitskennwerte [3].
Ziel dieser Arbeit ist, die Entstehung unterschiedlicher lamellarer Gefligetypen in TiAl-
Legierungen zusammenzufassen, wobei Ergebnisse aus eigenen Untersuchungen
dargestellt werden und auf den theoretischen Hintergrund eingegangen wird.