Prakt. Met. Sonderband 46 (2014) 97
Das Trockenzerspanen erfolgte unter Verwendung von Wendeschneidplatten aus
unbeschichtetem WC/Co Hartmetall als Werkzeugwerkstoff [7]. Die verwendeten
Schnittparameter und eine Abbildung des Zerspanprozesses zeigt Abbildung 2.
Nach kurzen Schnittwegen (ca. 80 — 180 m) wurden die gezielt hergestellten Aufbau-
schneiden auf den Wendeschneidplatten konserviert [7]. Zur Schlifferstellung wurden die
Proben vorsichtig mit einer Diamantdrahtsäge getrennt, eingebettet (mit vorheriger
chemischer Vernickelung bzw. Infiltration zum Erhalt einer ausreichenden Randschärfe
und einer verminderten Spaltbildung) und metallographisch präpariert.
Als weitere Untersuchungsmethode wurde der Zerspanprozess abrupt unterbrochen und
die Spanbildungszone näher mittels Lichtmikroskopie (LOM) und Rasterelektronen-
mikroskopie (REM) betrachtet. Zur detaillierten Gefügeuntersuchung durch Focused lon
. Beam (FIB) und Transmissionselektronenmikroskop (TEM) wurden ungeétzte und geéatzte
s [5] übernommen). Schliffproben verwendet. Aufgrund der stark verformten Mikrostruktur konnte Nital als
N . Atzmittel nicht verwendet werden. Aus umfangreichen Atzversuchen wurde das Atzmittel
Nerkstickmaterials. Beraha 1 (Zusammensetzung: 100 ml dest. Wasser; 20 ml HCI; 2,4 g NH HF; 1 g K2S,05)
ann die Beziehung als geeignet identifiziert. Eine komplett saubere Präparation (Reinigen der Schliffe mit
deionisiertem Wasser) war unumgänglich. Die Ätzdauer betrug nur wenige Sekunden
(2-155).
(1)
ne, h die Hohe der
ren Scherzone kann 3. ERGEBNISDARSTELLUNG UND DISKUSSION
werden.
Co. Die Aufbauschneidenmikrostruktur wurde mittels Beraha 1 Atzmittel detailliert entwickelt.
nin) innerhalb der Als Beispiel der Abbildung einer Aufbauschneide in einer Spanwurzelprobe (angeéatzt mit
ten im Bereich von Beraha 1 Atzmittel) ist in Abb. 3 dargestellt.
kristallinem Gefüge Aufbauschneide
anten innerhalb der
Aaterialbereiche im
ildungszone und im
enlängsdrehen von
digkeiten eingehend
eschwindigkeit (und
leresse.
Abb. 3: Darstellung der mit Beraha 1 geéatzten Spanwurzelprobe (Schnittgeschwindigkeit
ve = 50 m/min). Die Dehnrate wurde nach Gleichung (1) abgeschétzt zu 6,1-10* s”.
E im normalisierten
In Abb. 3 sind die verschiedenen Bereiche der Spanbildungszone aus Abb. 1 im realen
Schliff dargestellt. Die Ausdehnung der sekundären Scherzone kann aus Abb. 3 bestimmt
werden. Bei erster Betrachtung fällt die stark lamellare Struktur des Gefüges innerhalb der
Aufbauschneide auf. Hier zeigen sich feinlamellare kompakte Perlitbereiche. Eine nähere
Betrachtung des geformten Spans an der Unterseite verstärkt den Eindruck des lamellaren
kompaktierten Erscheinungsbilds (siehe Abb. 4).
Jarstellung des