110 Prakt. Met. Sonderband 46 (2014)
dern beim Abschrecken aus dem $8-Ferrit wiederausgeschieden wurden, und zwar als al-
lotriomorpher oder als Widmanstätten (lattenförmiger) Austenit [11]. Abbildung 3b zeigt die
lokale mittlere Missorientierung des Austenits bei 1300°C.
tn &
zu
OUT = 5°
a ET
Abb. 2: EBSD Ergebnisse bei 1100°C
und einer Dehnrate von 0.1 [s“].
(a) IPF Darstellung des Austenits (Ori-
entierungen in Richtung der Stauch-
richtung = Vertikale);
schwarze Linien = GWKG, blau/hell-
blau = Zwillingsgrenzen 1./2. Art.
(b) Mittlere lokale Missorientierung des
Austenits.
(¢) IPF Darstellung des &-Ferrits; a
schwarze Linien = GWKG, graue Li-
nien = KWKG. Dehnrate. T
bei Verformt
men. Diese
Anteil an rel
Abbildung 2c und Abb. 3c stellen das Umformverhalten des §-Ferrits bei 1100 und 1300°C (~24 %). Die
dar. In Tab. 1 sieht man, dass die (Sub)korngröße im Ausgangsmaterial groß und der An- auf 0.51°), ve
teil an GWKG hoch ist. Die EBSD Ergebnisse zeigen die starke Tendenz zu CDRX im $- Tabelle 2: EE
Ferrit bei allen Temperaturen, was zu einer feinkérnigen Mikrostruktur bei 1100°C fiihrt. verschiedene
Die Gesamtlänge an GWKG und KWKG ist ca. gleich, was aufgrund der zunehmenden
Missorientierung zwischen benachbarten Subkörnern typisch für CDRX ist [6]. Die Größe =
der Kristallite nimmt mit der Temperatur zu (von 25 um? bei 1000°C auf 223 um? bei ;
1200°C). Bei 1300°C ist die (Sub)korngröße (136 um?) im S-Ferrit und der Anteil an
GWKG kleiner als bei 1200°C. Dafür ist vermutlich die Wiederausscheidung von Austenit I 0.01 s*
beim Abschrecken verantwortlich. 0.1s*
Die Textur des Austenits ist in allen Zuständen eher schwach. Dies lässt sich auf die 18?
schwache Textur des Ausgangsmaterials und die geringe Dehnung, die vom Austenit ge-
tragen wird, zurückführen. Der 8-Ferrit zeigt hingegen eine Drehung gegen <111> und
<001> parallel zur Belastungsrichtung, was für kubisch-raumzentrierte Phasen typisch ist Tabelle 2 ze
[12,13]. Erholungs- u
nehmenden