Prakt. Met. Sonderband 46 (2014) 133
perlitreichen Zonen nach einer Nitalätzung wird in Fig. 1c gezeigt: die Perlitbänder sind
breiter, die Ferritbänder schmäler und in der Mitte der Abbildung ist erkennbar, dass zwei
‚urden die Ferritbleche zusammengeschmiedet wurden. In der Detailaufnahme Fig. 1d ist dies
abelle 1 zu deutlicher zu sehen. In Fig. 1e, f sind die Gefüge der Grundwerkstoffe abgebildet. An der
auf etwa Grenzflache Perlit-Ferrit diffundiert der C ins Ferritband und es entsteht ein ,Perlitgradient®
waren, um vom Rand in Richtung Zentrum (Fig. 1e). Umgekehrt nimmt der Ferritanteil im C-reicheren
Stahl an der Grenze zum Eisenband zu (Fig. 1f). Durch die Klemmatzung (Fig. 1g, h)
werden die Ferritkdrner — in Abhängigkeit von der Orientierung — unterschiedlich gefärbt,
der Zementit bleibt unangegriffen und liegt im Inneren des Ferritbandes überwiegend als
Vv tertidrer Korngrenzenzementit, selten als Perlit, vor (Fig. 1g). Im C-reichen Band sind
I beide, der Perlit und das ihn umgebende Ferritnetzwerk, gefärbt und nur schwer bzw. in
- hoher Vergrößerung unterscheidbar (Fig. 1 h).
7095 Vergleicht man Nital - und Klemm — Ätzung, kann eine bessere Kontrastierung und die
| daraus resultierende Information durch Nital erzielt werden.
dem 19. .
isetzungen 3.2 GEFUGE DES DAMASZENERSTAHLS D2
mmen.
tahlen im Der warmebehandelte Damaszenerstahl D2, eine Kombination der Kaltarbeitsstéhle K110
hreckt und / K600 (abschrecken von 1100°C in Ol, Anlassen bei 200°C), weist im Vergleich zu D1
komplexere Mikrostrukturen auf, wodurch der Einsatz verschiedener Atzmittel notwendig
hine kleine wurde (Fig. 2 und Fig. 3). Die Atzlésungen Klemm1 (K1), konzentrierte Murakami (Mc) und
tufenweise Berahal (B1) wurden eingesetzt. Bei Verwendung von K1 führt ein zusätzliches,
um ALO kurzzeitiges Voratzen mit Nital zu einer guten Kontrastierung des jeweiligen Stahls und
sowie im zeigt ihre scharfe Abgrenzung. Fig. 3 stellt einen Uberblick (Fig. 3a, b) und die Geflige der
tel wurden Ausgangsstahle (Fig. 3c, d) dar. K1 greift den Martensit von K600 stark und Mc die groben
Zusätzlich Cr-reichen Sonderkarbide M;C3; des K110 selektiv an. Die feinen V-reichen MC-Karbide
des K110 können ausschließlich durch eine intensive Nitaldtzung sichtbar gemacht
werden (Fig. 3d). Mikrohartemessungen nach Vickers brachten folgende Resultate: K600 /
620 HVO0,1, K110 / 735 HVO0,1 und die groBen Sonderkarbide M;C3 / 1355 HVO0,05. Nach
dem Härten und Anlassen solite der hochlegierte K110 auch Martensit aufweisen und
tatsächlich kann mit Hilfe von B1 die gesamte Mikrostruktur erfasst werden (Fig. 2b): der
schiedener dunkle, nadelige Martensit, der hellerer Restaustenit sowie die unangegriffenen, feinen
oblem auf, und groben Sonderkarbide [2]. Fig. 2a zeigt den mit B1 schwéacher angegriffenen Martensit
ein Stahl des K600. Geanderte Gefligestrukturen treten vor allem in Bereichen der Proben-
Die Stärke oberfläche und in den Fügezonen zwischen K600 — K600 (Fig. 2c) auf, selten auch
sen. ihrer zwischen K110 — K600 (Fig. 2d). Diese Veranderungen kénnen auf Entkohlungs- und C-
| Stähle ZU Diffusionsvorgänge zurückgeführt werden und finden ihren Ausdruck sowohl durch
jer Gefüge unterschiedlich starken Atzmittelangriff als auch unterschiedliche Mikrohärten.
en. Stähle. In Fig. 2c ist eine Fügezone zwischen K600 — K600 abgebildet: die helle martensitische
Matrix (570 HVO0,05) wird von einem dunklen Band, bestehend aus Martensit und
Zwischenstufe (490 HV0,05), getrennt. Der helle Streifen im dunklen Band ist marten-
sitisch (544 HV0,05). An einer anderen Fügezone zwischen K110 — K600 (Fig. 2e) tritt
überwiegend Martensit unterschiedlicher Harte auf (530-590 HV0,05). In Oberflächennähe
lassen sich vielfältige Strukturen, die deutlich auf Entkohlung hinweisen, unterscheiden
I C60 (ca. (Fig. 2f-h). In Fig. 2f geht die ferritreiche Zwischenstufe in eine obere und schlieBlich in
\n sind die eine untere Zwischenstufe Uber (240-412 HV0,05), in Fig. 2g wechseln sich Zwischenstufe
deutlich: ZU mit unterschiedlich hartem Martensit ab (380-606 HV0,05) und in Fig. 2h findet man Ferrit,
und fein im polygonal sowie in Widmannstéattenscher Anordnung, dazwischen Perlit oder Zementit
sichen und (199-248 HV0,05).