Prakt. Met. Sonderband 46 (2014) 17
\l-Mischkristall zwischen einen quantitativen Vergleich von Modellen und Experimenten möglich ist. Ähnlich wie bei
argeben sich sowohl für der Bestimmung der eutektischen Volumenanteile ist die genaue experimentelle Bestim-
a Lognormalverteilung. mung von Konzentrationsverteilungen nicht trivial und mit ebenso großem Aufwand
verbunden wie die Modellierung. Projektionseffekte und Untergrundinformation bei der
Erstellung von Konzentrations-”Mappings“ führen dazu, dass lokal bestimmte Konzentra-
tionsverteilungen nicht für das gesamte Gefüge repräsentativ sein können. Betrachtet man
einen Schnitt durch ein Gefüge, in dem primäre Dendriten parallel zur Bildebene erstarrt
sind, so wird die Bildebene von den Sekundärarmen geschnitten (vgl. Abb. 5 links). Im
Kern haben die Sekundärarme eine niedrigere Konzentration an Legierungslementen als
an ihrem Rand. Erfolgt ein Schnitt in der Nähe der Sekundärarmspitze (schwarze Linie in
Abb. 5 links), so wird am Rand des Dendriten die Gleichgewichtskonzentration laut
Phasendiagramm vorliegen, im Inneren des Dendriten eine unwesentlich niedrigere
Konzentration, wie anhand der schematischen Konzentrationsverteilung in Abb. 5 rechts
illustriert. Erfolgt der Schnitt weiter entfernt von der Sekundärarmspitze (graue Linie in
Abb. 5 links), so liegt am Rand ebenfalls die Gleichgewichtskonzentration, im Inneren aber
it grobem, irregulärem eine wesentlich niedrigere Konzentration vor (vgl. Abb. 5 rechts). Das für das Gefüge
utektikum (rechts) nach relevante und repräsentative Maß an Seigerung kann also über lokale Messungen nicht
zuverlässig bestimmt werden.
imerisch leicht voneinan-
die Hälfte der mittleren
n dann im Gefüge den
illustriert ist. Mit diesem ;
tellten Gefligen mit einer 3
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3
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relative Position
Abb. 5: Bestimmung von Konzentrationsverteilungen im Erstarrungsgefüge anhand
direkter Konzentrationsmessungen über Sekundärdendritenarme: Einfluss der
metallographischen Schnittebene auf das gemessene Konzentrationsprofil
Günstigerweise erfolgt die Messung nicht lokal über Profile, sondern anhand von
statistisch über das Gefüge verteilten Messpunkten [7]. Es werden dann sowohl die
niedrigsten als auch die höchsten Konzentrationen mit der entsprechenden Häufigkeit
, Haag gemessen werden. Die Streuung bei der Messung z.B. mit Hilfe energiedispersiver
ok) rie der Rontgenbeugung (EDX) fiihrt dabei zu kleineren Artekfakten, die hin und wieder Anlass zu
| (rechts) ’ Fehlinterpretationen geben. In Abb. 6 ist eine reprasentative schematische Konzentra-
tionsverteilung (gestrichelte Linie) und ein emuliertes gemessenes Konzentrationsprofil
(Punkte) gezeigt. Aufgrund der Streuung bei der Messung ist es unumgänglich, dass
einzelne Konzentrationswerte unter den realen Werten zu liegen kommen. Ordnet man die
Messpunkte der Größe nach, so sind die niedrigsten Werte keine reellen Werte, sondern
| eine Folge der Streuung, die zu einer Absenkung des Konzentrationsprofils bei niedrigen
ee ran wean relativen Positionen führt (durchgezogene Linie in Abb. 6). Dieser erste Teil der Kuve
gen, die als Seigerungen sollte daher nicht physikalisch interpretiert werden. Für den Rest der Kurve ergibt sich
an (bspw. Umformungen dann eine sehr gute Übereinstimmung zwischen realem Profil und sortierten Werten.
lichen Problemen führen.
was wiederum nur Uber