40 Prakt. Met. Sonderband 46 (2014)
2.1 WIG-SCHWEISSUNG X5CrNi18-10 — S235; OHNE ZUSATZWERKSTOFF
Beim Schweißen ohne Zusatzwerkstoff entsteht durch die Vermischung der beiden Grund-
werkstoffe — wenn man davon ausgeht, dass von beiden Werkstoffen gleich viel aufge-
schmolzen wurde — ein martensitisches Gefüge, bei dem immer auch die Gefahr von
Härterissbildung besteht (Bild 2 und 3).
Das Ätzmittel, das sich hier am besten eignet, ist ein Farbätzmittel nach Beraha I. Bei
diesem wird der schwarze (un- oder niederlegierte) Stahl etwas überätzt, aber so, dass er
noch gut ausgewertet werden kann. Der weiße (austenitische) CrNi-Stahl wird schwach
angeätzt, kann aber ebenfalls gut beurteilt werden. Das Gefüge des Schweißgutes zeigt
optimale Anätzung, wobei es hier zu einer unterschiedlichen Anfärbung innerhalb der
Schweißnaht durch elektrochemische Unterschiede zwischen den beiden Werkstoffen Bild 4: Keh'
kommt. Grundblech
Zum hochlegierten Stahl hin ist das SchweilRgut chemisch unedler und wird damit stärker Zusatz 1.43
angefarbt; zum unlegierten Stahl hin ist das Schweißgut chemisch edler und wird damit Ätzm.: Bera
weniger angefärbt.
2.3 KEHLN.
ZUSATZ/
Um die unerw
sogenannte ül
dem weißen (
Nickel.
Die Gefügeau
artigem Deltaf
Hier wurde fal
] Grundwerksto
Bild 2: WIG-Schweißnaht Übersicht Bild 3: Gefüge Schweißnaht = Martensit optimale Ana’
beidseitig geschweißt ohne Zusatz Atzm.: Beraha | 200:1 Deltaferrit wei
Atzm.: Beraha | 20:1
2.2 KEHLNAHT MAG-GESCHWEISST X5CrNi18-10 (1.4301) — S355; ZUSATZ 1.4302
Da ein Verschweilten mit einem unlegierten Zusatzwerkstoff die Aufhdrtungs- und Riss-
problematik noch verstärken würde, soll zunächst einmal betrachtet werden, welches
Gefüge entsteht bei der Verwendung eines dem weißen Grundwerkstoff artgleichen
Zusatzwerkstoffes.
Im folgenden Fall wurde dafür ein Zusatz der Güte 1.4302 verwendet. Wenn man nun
davon ausgeht, dass von jedem Grundwerkstoff jeweils 15% aufgeschmolzen werden und
die restlichen 70% Zusatzwerkstoff sind (Bild 4), entsteht ein Gefüge aus Martensit mit
Austenit (Bild 5).
Bild 6: Keh
Grundblecl
Stegblech
Zusatz 1.4
Atzm.: Licl