Full text: Fortschritte in der Metallographie

Prakt. Met. Sonderband 47 (2015) 191 
Facetten der Spannungsrisskorrosion 
M. Thies, S. Oberhauser, 
InnCoa GmbH, Neustadt a. d. Donau 
I Einführung 
Aufgrund von sehr geringen Materialumsitzen ist die Spannungsrisskorrosion von auBen meist 
nicht durch typische Korrosionsspuren zu erkennen, sondern zeigt sich erst durch Risse oder 
katastrophale Bauteilausfille. Fiir das Auftreten von Spannungsrisskorrosion (SpRK) miissen drei 
Bedingungen erfiillt sein: Zugspannungen, eine entsprechende chemische Belastung und ein 
empfindlicher Werkstoff. Korrosion ist bekanntlich eine Systemeigenschaft. Dieses Belastungs- 
dreieck wird oft in einem Schnittmengendiagramm dargestellt (Bild 1). 
Mechanische 
Werkstoff 
Typ Belastungen 
Zusammensetzung * Eigenspannungen * 
Oberflächen- l Zugbeanspruchung 
beschaffenheit \ ; Belastungs- 
‚SYRK / anderungen 
Medium 
Zusammensetzung 
Temperatur 
Stromung 
Elektrochemische 
Bedingungen 
Bild 1: Mengenschnittdiagramm der Spannungsrisskorrosion (nach John Hickling) [1] 
Die Spannungsrisskorrosion verlduft je nach Material und Medium trans- oder interkristallin. Bei 
un- und niedriglegierten Stihlen und Aluminiumwerkstoffen ist ein interkristalliner Verlauf üblich. 
Transkristalline Risse sind z.B. bei nichtrostenden austenitischen Stdhlen vorherrschend. Zudem ist 
ein wichtiges typisches Merkmal die verformungsarme Trennung des duktilen Metalls ohne 
nennenswerten Anteil an Korrosionsprodukten. Neben den Chloriden konnen viele chemische 
Medien wie z.B. Stickoxide, Amine, Schwefeldioxid als SpRK auslosende Medien wirken [2]. 
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