Full text: Fortschritte in der Metallographie

200 Prakt. Met. Sonderband 47 (2015) 
Die drei noch intakten Tragseile A, C und D enthielten ebenfalls Bereiche mit Reibspuren und 
schuppenartigen Auftragungen ebenfalls ca. 60 m ausserhalb der Bergstation. 
Untersuchungen am Fahrzeug-Laufwerk ergaben keine Hinweise darauf, dass das Fahrwerk oder 
Teile davon mit dem Tragseil oder deren Profildrähten in Berührung gekommen waren. 
5.2 Fraktographische Analysen 
Mit einer Ausnahme (Ermüdungsanriss) zeigten die Bruchflächen der untersuchten Drähte von 
Tragseil B makroskopische Merkmale von Gewaltbrüchen, stets mit Rissausgang bei Riefen, Kor- 
rsionsnarben oder schuppenartigen Auftragungen an der Draht-Aussenseite (Bild 6, Bild 7). 
Bd: 
Zone 3 4 MU 
0S 
co Dr" 
5mm IT 
MWB_00187 38 Ch 
Bild 6: Drahtoberfléche im Bruchbereich Bild 7: Typische Ausbildung der Draht-Bruchflächen Mehrere 
Die Bruchflichenanalyse im Rasterelektronenmikroskop (Bild 7) ergab vier typische Bruchzonen: Die Ame 
e Zone 1 mit einer Tiefe von 200-300 pm bezeichnet die Bruchausgangsstelle (fein strukturiert tung als 
und mit Korrosionsprodukten belegt); 
» Zone 2 zeigt einen interkristallinen Bruch mit teilweise klaffenden Korngrenzen und einer Tiefe 3 Me 
von maximal 700 pum (Bild 10); 
Zone 3 weist die Struktur eines mikroduktilen Gewaltbruches mit feinen Waben und vereinzelt pi 
ausgebildeten Spaltflächen auf (Bild 11); — 
» Zone 4 zeigt eine ausgebildete Scherlippe. wy 
ATZE 
Die Bruchflächen in Zone 3 und Zone 4 waren nicht korrodiert und folglich erst vor kurzer Zeit ge: 
entstanden. oo 
5.3 Metallografische Analysen 
Langsschliffe durch die Bruchflächen parallel zur Drahtachse an vier verschiedenen Drihten erga- 
ben übereinstimmend zahlreiche Nebenrisse mit einer Tiefe von 200 bis 300 um. Diese entstanden AL Dn 
bevorzugt an Korrosionsnarben und unter schuppenartigen Auftragungen (Bild 8). Unter diesen Auf- ory 
tragungen (Bild 9) konnten zudem Bereiche mit Reibmartensit sowie Wirmeeinflusszonen identifi- Ir: 
ziert werden. Mikroschliffe an Drihten der Tragseile A, C und D aus Bereichen mit Reibspuren und BU 
schuppenartigen Auftragungen zeigten ebenfalls Anrisse (Bild 8) wie bei Tragseil B, allerdings mit Ar 
geringerer Tiefe von lediglich ca. 100 um. nt
	        
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