Full text: Fortschritte in der Metallographie

Prakt. Met. Sonderband 47 (2015) 233 
Vergleich von Zircaloy und Siliziumkarbid fiir nukleare 
mg Anwendungen 
a TN Petra Severloh, Valentina Avincola, Martin Steinbriick, Ulrike Stegmaier, Hans Jiirgen Seifert 
apr Karlsruher Institut fiir Technologie, Institut fiir Angewandte Materialien - Angewandte Werkstoffphysik, Karlsruhe 
afl ve 4. 1 Einführung 
sSertation Ruhr- . ; . _ 
Zirkonium-Legierungen werden weltweit in nuklearen Leichtwasser-Reaktoren als 
Hüllrohrmaterialien eingesetzt. Sie umhüllen den Brennstoff und bilden eine erste Barriere gegen 
die Freisetzung von radioaktiven Spaltprodukten. Zr-Legierungen zeigen exzellentes mechanisches 
und Korrosionsverhalten bei Betriebsbedingungen. 
Bei erhöhten Temperaturen, wie sie bei nuklearen Störfällen auftreten können, beeinträchtigt die 
Oxidation von Zirkonium die mechanische Stabilität der Hüllrohre und ist eine Quelle von 
Wasserstoff und Wärme, die bei der Oxidation in Wasserdampf freigesetzt werden. So wurden die 
Explosionen in den Reaktorgebäuden von Fukushima durch Wasserstoff aus der Zirkonium-Dampf 
Reaktion verursacht. Siliziumkarbid und Siliziumkarbid-Verbundwerkstoffe werden deshalb als 
Kandidaten fiir den Ersatz von Zirkonium-Legierungen untersucht. 
Im Rahmen der nuklearen Sicherheitsforschung wurden am KIT umfangreiche Versuche zur 
Oxidation von Zirkonium-Legierungen und Siliziumkarbid durchgefiihrt. Metallographische 
Methoden haben dabei einen großen Beitrag zum Verständnis der komplexen Reaktionen geliefert. 
In diesem Beitrag werden folgende Proben miteinander verglichen: Zircaloy-Hüllrohre, 
Siliziumkarbid-Verbundwerkstoff-Rohre (SiC-Faserverbundwerkstoff mit ca. 50um SiC-CVD- 
Schicht an der Oberfläche) und massive Siliziumkarbid-Zylinder; und ausgewählte Ergebnisse der 
Oxidation bei hohen Temperaturen vorgestellt. 
2 Präparation der metallographischen Schliffe 
2.1 Präparation von Siliziumkarbid 
Der verhältnismäßig hohen Härte und Sprödigkeit von Siliziumkarbid muss bei der 
Schliffbearbeitung Beachtung geschenkt werden. So neigt Siliziumkarbid zu Kornausbrüchen. 
Trennen: 
Die Probennahme erfolgte mit einer Nasstrennschleifmaschine mit Diamant-Scheibe. 
Einbetten: 
Das Siliziumkarbid wurde mit Epoxidharz vakuumimprägniert. Da die SiC-Verbundwerkstoff- 
Rohrabschnitte auf der Mantelfläche mit einer ca. 50 um dicken CVD-SiC-Schicht versehen wurde, 
ist ein Nachimprägnieren im angeschliffenen Zustand sinnvoll. 
Schlecht durchmischte oder zu weiche Einbettmittel ziehen Präparationsprobleme nach sich. In der 
Abbildung 1 unten erkennt man die Folge zu weicher Einbettung. Auch eine Verlängerung der 
Polierzeiten bringt keine Abhilfe.
	        
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