Prakt. Met. Sonderband 50 (2016) 115
2.3 Metallografische Untersuchung
Fiir die metallografischen Untersuchungen wurden Schliffe durch einen ungeschédigten Bereich des
Seewasserpumpengehéuses (Probe 1) und durch eine linienformige Leckagestelle (Probe 2) gelegt
(Bild 4).
Als Atzmittel wurde 10 g (NH4),S,05 (Ammoniumperoxodisulfat) in 90 ml Wasser verwendet. Die
Atzung erfolgte bei Raumtemperatur in einer frisch angesetzten Losung, da sich Ammoniumper-
oxodisulfat im Laufe der Zeit selbst zersetzt.
2.3.1 Ungeschddigtes Gussgefiige (Probe 1)
Im nicht geschadigten Bereich weist die Aluminiummehrstoffbronze das zu erwartende Gussgefiige
mit folgenden Phasen [2] auf (Bild 5):
e Kupferreiche a-Phase (Mischkristall) mit k4-Ausscheidungen. Bei x4 handelt sich um Aus-
uch an der In- scheidungen die auf Fe; Al basieren.
Semi e Vertie- = Bevorzugt an den Korngrenzen der a-Phase mit der ehemaligen Hochtemperaturphase 3 zeigt
2 sich die kleeblattförmige k,-Phase mit einer ähnlichen Zusammensetzung wie Ka.
Im Bereich der a-Korngrenzen zeigt sich ein a/k3; Eutektoid. x3 kommt sowohl lamellar als
auch globular vor und basiert auf NiAl
Im Innern des o/x3 Eutektoids befinden sich Reste der martensitischen, aluminiumreichen ß‘-
Phase. ß‘ bildet sich, wenn aufgrund zu hoher Abkiihlgeschwindigkeiten die Hochtemperatur-
phase B nicht eutektoid in a und K3 umgewandelt wird.
igt Tabelle 1.
Bild 5: Probe 1, unbeeinflusstes Gussgefiige
2.3.2 Gefüge im Bereich der Leckage (Probe 2)
Beim Heraustrennen ist die Probe 2 im Bereich der Leckagestelle zerbrochen, so dass der Schliff
auch die Rissoberfläche zeigt (Bilder 6 und 7). Die Probe 2 weist folgende Besonderheiten auf: