Full text: Fortschritte in der Metallographie

Prakt. Met. Sonderband 50 (2016) 127 
Nun ergibt sich die Frage nach der Herkunft der Partikel. Nach dem Öffnen aller gebrauchten Ven- 
tile, konnten in jedem Teilchen gefunden werden. Manche lagen im Ventilkörper, andere befanden 
sich an den Dichtkanten. Es kann davon ausgegangen werden, dass während des Zerlegungsvorgan- 
ges einige Teilchen von den Dichtkanten gefallen sind. Die Teilchen an den Dichtkanten sind ver- 
antwortlich für die Beeinträchtigung der Funktionstüchtigkeit der Ventile. 
den Wasseraus- Zur Klärung der Herkunft der Partikel wurden die in den Rohrleitungen verbauten Werkstoffe nihe- 
gerichtet wurde. ren Begutachtungen, Untersuchungen und Schnittversuchen unterzogen. Mittels Infrarotspektrosko- 
m Wasser zum pie konnte gezeigt werden, dass die Zusammensetzung der Partikel mit dem Werkstoff der Haupt- 
liche Schadens- zuleitungen übereinstimmt. Des Weiteren wurden die Hauptzuleitungen nicht mit einem dafiir vor- 
Sicherheitsventil gesehenen Rohrschneidwerkzeug zugeschnitten. Mit einer bestimmten Säge konnten ähnliche Span- 
Vasserzufuhr zu formen bzw. PartikelgroBenverteilungen erzeugt werden, wie jene, die in den Ventilen identifiziert 
das Ventil zwar wurden. 
veiterer Recher- Der Nickelflitter kann im Prinzip Beschichtungen diverser Armaturen zugeordnet werden. Diese 
0 % der Ventile verursachen keine ausgeprägten Undichtheiten im Vergleich zu den Partikeln in der Größenordnung 
im Millimeterbereich. 
ieue Ventile und 
ur kamen einer- 2.2 Versagen von korrosionsbeständigen Schrauben 
auptteile solcher Zur Gewährleistung eines sicheren Betriebes von Straßentunnel befinden sich viele Installationen 
an mit der Blen- innerhalb von Tunnelanlagen sowie auch im Bereich der Tunnelportale. Dies können z.B. Belüf- 
s mit einem ge- tungseinrichtungen, Abluft- und Absperrklappen, Ventilatoren, Kabeltrassen, Verkehrszeichen, 
e herkömmliche Notrufsäulen, Beleuchtungssysteme und vieles mehr sein. Bedingt durch Streusalz, welches vor- 
st nur schemen- wiegend in unseren Breiten als Taumittel eingesetzt wird, sind diese Einbauten und ganz im Spezi- 
‚< defekten Ven- ellen deren Befestigungselemente extremen korrosiven Belastungen infolge hoher Chloridgehalte 
‚en Ventildeckel ausgesetzt. Hinzu kommen noch Abgase und hohe Luftfeuchtigkeit, die für eine Absenkung des 
hwarze Pfeile in pH-Wertes verantwortlich sind. Ein weiterer Faktor ist der Betrieb des Tunnels, d.h. ausschließlich 
itilkonstiuktion Gegenverkehr oder vorwiegende Nutzung in einer Richtung. So sind im letzteren Fall die Einfahrts- 
\gten Spalt? Der portale stärkeren korrosiven Belastungen ausgesetzt als die Ausfahrtsportale [3]. Aufgrund dieser 
volle und zeiter- Umstände müssen Tunnelanlagen während eines Jahres mehrmals inspiziert, gewartet und gereinigt 
ing geringer als werden, um ein Herabstürzen bzw. Versagen von Bauelementen zu verhindern. 
das Ventil spa- Im Zuge von Inspektionsarbeiten innerhalb einer Tunnelanlage wurden mehrere Beleuchtungskör- 
per an der Tunneldecke vorgefunden, bei denen die Befestigungselemente gebrochen waren. Einige 
schiedlichen La- der Befestigungsschrauben konnten am Straßenrand gefunden werden. Übersichtsaufnahmen der 
von identischen zur Verfügung gestellten gebrochenen Schraubverbindung sind in den Bildern 4a, b zu sehen. 
joniert ist, bzw. Bereits aus makroskopischer Begutachtung sind deutliche Unterschiede hinsichtlich des Korrosi- 
t die Blende des onsangriffes der gebrochenen Schraube und den Muttern festzustellen (Bild 4a). So sind die Gewin- 
ildern 3a-c geht deflanken und die Gewindespitzen stark durch Lochkorrosion geschädigt. Die Bruchoberfläche der 
10mmen werden Schraube ist mit einem rotbraunen Belag bedeckt (Bild 4b). Im Gegensatz dazu erscheinen die Mut- 
1 (innerhalb des tern blank. Ein lokaler Korrosionsangriff liegt zwar vor, dieser ist aber nur geringfügig ausgebildet. 
h ist. Nach dem Auch hier kam die CT zum Einsatz. Bild 4c zeigt ein Schnittbild durch die Mitte der Schraube. Zu 
‚funden werden. erkennen sind unzählige stark verzweigte Risse. Des Weiteren sind auch Mikrolunker erkennbar 
‚ich von 0,5 mm (weißer Kreis in Bild 4c), die sich vorwiegend im Mittenbereich der Schraube befinden. 
Das Schadensbild ist eindeutig, wobei die CT Untersuchungen das Versagen durch Spannungs- 
den. welches an risskorrosion bestätigen. Bemerkenswert sind jedoch die vielen Hohlräume innerhalb der Schraube. 
ennzei chnet ist. Nähere Auskunft darüber geben metallographische und fraktographische Untersuchungen mittels 
ern Dicke (siehe Lichtmikroskop und Rasterelektronenmikroskop (REM). Die Ergebnisse sind in den Bildern 5a, b 
und 6a, b dargestellt. Die Schraube lässt, nach einer Gefügeentwicklung mittels V2A-Beize, ein 
Gussgefüge mit interdendritischen Hohlräumen erkennen (Bild 5a). Eine Ätzung nach Lichteneg-
	        
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