4 Prakt. Met. Sonderband 50 (2016)
eingepflegt und stehen dort für die interessierte Fachoffentlichkeit zur Verfügung. Die Nomenklatur immer eind«
richtet sich nach VDI-Richtlinie 3822 [3] und SEP 1100 [4]. Perlitlameller
fiir ,,schwier
Legierungen,
Experimentelles muss auf d
Vergrofleruny
Die Erzeugung von Schwingbriichen stellt technisch einen erheblichen Aufwand dar. Ein Gefiiges zusa
vergleichsweise geringer Einsatz an Material und Zeit ergibt sich, wenn kleine, geometrisch | |
einfache Proben verwendet werden und die Prüffrequenz hoch gewählt wird. Dies ist z.B. möglich Eine Reihe 1
durch Verwendung einer Resonanzpriifmaschine wie der hier verwendeten Rumul Cracktronic, Gasturbineny
Bild 1. Eine kleine gekerbte Probe mit Standard-Geometrie vom Typ Charpy-V und 10x10 mm’ unterschiedli
Querschnitt wird mit einer Frequenz von knapp 100 Hz auf Dreipunkt-Biegung mit R = 0,1
schwellend/schwingend beansprucht. Die Amplitude des Biegemoments wird so eingestellt, dass Zusamme:
am Kerb ein Riss startet und zyklisch langsam wächst. Das Biegemoment wird während des
Versuchs an den Rissfortschritt angepasst. Vor dem Bruch wird der Biege-Schwingversuch Die Nutzung
angehalten und mittels Pendelschlagwerk der Restgewaltbruch durchgeführt. Die dissipierte Kerb- Die Versucl
schlagarbeit wird aufgezeichnet. Versuchsdau
Die erhaltenen Bruchflächen zeigen bei einem duktilen Werkstoff einen Schwingbruch mit darunter met
Rastlinien sowie einen Restgewaltbruch auf derselben Probe, Bild 2 links. Das Werkstoffgefüge und Polymer
wird auf die übliche Weise metallographisch dargestellt, Bild 2 rechts. Die Bruchflächen werden Die Fachöffe
makroskopisch visuell und mittels Lichtmikroskop untersucht, Bild 5. Die mikrofraktographischen sichten, ob v
Merkmale der Bruchfläche werden im REM untersucht und dargestellt, Bild 3 und Bild 4. Die Proben her
gewonnenen Daten und Bilder werden schließlich als Datensatz in die Datenbank eingepflegt, fraktographis
Bild 6. frühzeitig be:
Das verwendete Probenmaterial stammt aus den archivierten Prüfstücken von abgeschlossenen Mittelfristig
Forschungsvorhaben und Schadensfalluntersuchungen der BAM sowie von Mitgliedern der AG brüche an St
Fraktographie. die sich mit Priifstiicken oder fertigen Proben an den Untersuchungen beteiligen. Beanspruchu
Bei jedem Werkstoff, an dem Schwingversuche durchgeführt werden, werden sowohl die erzeugten gefundenen ]
Bruchflächen fraktographisch als auch das Werkstoffgefüge an den Bruchstücken dieser Proben Gefüge und
metallographisch untersucht.
Danksagu
Ergebnisse .
Die Autoren
Bisher wurden insgesamt 35 Werkstoffe in der Cracktronic untersucht. Die Werkstoffauswahl Gemeinschai
orientierte sich zunächst an unterschiedlichen Werkstoffklassen, um einen breiten Bereich wesentliche
abzudecken, später an der Verfügbarkeit von Probenmaterial. Alle Werkstoffe wurden sowohl brasilianisch
fraktographisch als auch metallographisch untersucht. Pro Werkstoffe wurden meist 2 bis 3 Camila Gon
Versuche gefahren, bis eine befriedigende Schwingspielzahl erreicht wurde im Bereich von ca. 10° fraktographis
bis 10° Lastspielen. Wichtig hierfür sind eine möglichst genaue Kenntnis der Festigkeit und des E- von Fall zu
Moduls der zu prüfenden Werkstoffe. Pro Tag konnten 2 bis 3 Versuche durchgeführt werden. Fraktograph‘
Durch die Erzeugung von Schwing- und Gewaltbruch auf derselben Probe ließ sich eine visuelle
Trennung Schwing- und Gewaltbruch auch bei „kritischen“ Werkstoffen erreichen, bei denen die
Unterscheidung der beiden Brucharten als schwierig bekannt ist, wie z.B. vollperlitischer
Schienenstahl, Bild 7 links, oder Grauguss mit Kugel- oder Vermicular-Graphit, Bild 7 rechts. Die
makroskopisch gefundenen Unterschiede sind mikroskopisch oft sehr subtil und im REM nicht