Full text: Fortschritte in der Metallographie

Prakt. Met. Sonderband 50 (2016) 191 
Untersuchungen an einem Bronze Gusskuchen welcher aus Fahlerz 
gewonnen wurde 
R. Haubner, F. Ertl, S. Strobl 
Technische Universitit Wien, Institut fiir chemische Technologien und Analytik, Wien, Osterreich 
1 Einführung 
Der Bergbau und die Verarbeitung von Kupfer begannen im späten Neolithikum und der frühen 
Bronzezeit. Im Alpenraum war dies am Ende des 3. Jahrtausends v.Chr. speziell in Salzburg und 
Graubiinden [1]. Die alpinen Erze waren Sulfide wie Chalcopyrit CuFeS, und Fahlerze z.B. Tetra- 
edrit (Cu,Fe);2SbsS;3 und Tennantite (Cu,Fe);2As4S13. Die oxydischen Erze Kuprit Cu,O, Malachit 
Cuy(CO;3)(OH); und Azurit Cu3(COs3),(OH); entstanden durch Oxidation der Sulfide und hatten in 
den Alpen nur geringe Bedeutung. Die Entwicklung der weltweiten Kupfergewinnung im Altertum 
und ihre lokalen Besonderheiten wurden von Tylecote [2] genau beschrieben. 
Fiir die Untersuchungen wurde ein Teilstiick eines Bronze Gusskuchen zur Verfügung gestellt. Es 
handelte sich um etwa ein Viertel des urspriinglichen Gusskuchens (Bild 1). Da Angaben zum 
Fundort fehlen, ist auch die Herstellungszeit unbekannt. Ahnliche Stiicke sind jedoch aus der Bron- 
zezeit bekannt, jedoch selten, da sie üblicherweise zu Gegenständen weiterverarbeitet wurden. Be- 
achtenswert erscheint eine Dissertation, in der Ösenringbarren aus Arsenbronzen auch metallogra- 
phisch untersucht wurden [3]. Weitere Untersuchungen zu Arsenbronzen sind in den Literaturstel- 
len [4] und [5] zu finden. 
: ol 
sem 
Bild 1: Kupfergusskuchen, (a) Aufsicht, (b) Schnittfliche, (c) Unterseite. 
2 Proben, Probenpriparation und Untersuchungsmethoden 
Vom Gusskuchen wurde mit einer Trennmaschine eine Scheibe abgetrennt und diese weiter zer- 
64 schnitten, um kleinere Probenstücke zu erhalten. Diese Stücke wurden in Bakelit warm eingebettet. 
_Sonderband 41, Nach dem Planschleifen wurde stufenweise mit 9, 3 und 1 pm Diamantsuspensionen poliert. Die 
Endpolitur erfolgte mit 0,05 um Al,Os-Suspension. Zur Gefiigekontrastierung wurden die Atzmittel 
FeCls, Klemm 1 und (NH,),CuCls*2H,0 eingesetzt [6]. 
(c 
1am)
	        
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