Prakt. Met. Sonderband 50 (2016) 225
ngrades auf die präpariert und geätzt werden. Nach der ersten Präparation und kurzer Ätzzeit (ca. 75 s) konnte die
ıweißens. In die Mikrostruktur der artfremden Decklage untersucht werden. Im zweiten Schritt und bei einer Ätzzeit
389 eingebracht, von ca. 150 s war die Mikrostruktur der Schweißlagen aus G89 zu erkennen. In der Decklage hatte
7Cr11 aufgetra- sich in diesem Fall eine Überätzung eingestellt. Da die Ätzzeiten von G89 und Ni10Cr10 sich kaum
hweißstrom von unterschieden, war ein doppeltes Ätzen in diesem Fall nicht notwendig.
nm 450 mm/min
veißen ist in Ta- 2.2.2 Härtemessungen
An den Querschliffen wurde ebenfalls die Härteverteilung mittels instrumentierter Eindringhär-
teprüfung nach DIN EN ISO 14577-1 [7] an einem Mikrohärteprüfsystem vom Typ Fischerscope
H100C der Firma Helmut Fischer GmbH, Sindelfingen bestimmt. Die Eindrücke der Martenshär-
teprüfungen wurden nach dem Messraster in Abbildung 1.b in einem Abstand von 1 x 1 mm ge-
setzt. Die Prüfkraft betrug 1000 mN bei einer Kraftaufbringdauer von 30 s.
2.2.3 Restaustenitbestimmung
rund- Für die Bestimmung des Restaustenitgehaltes wurden analog zu den Gefügeuntersuchungen Quer-
at’ schnitte aus den Schweißproben entnommen. Um eine Beeinflussung der Messergebnisse durch die
Probenpräparation zu vermeiden, wurde vor den Analysen ein elektrochemischer Materialabtrag
von etwa 100 um vorgenommen. Die Durchführung der röntgenographischen Restaustenitbestim-
mung erfolgte mittels Zr-gefilterter Mok,-Strahlung und wurde durch das 6-Linien-Verfahren aus-
gewertet [8, 9]. Hierzu wurden die {200}-, {211}- und {321}-Peaks der a’-Phase und die {200}-,
sverteilung {220}- und {311}-Peaks der y-Phase verwendet. Die Beugungsanalysen erfolgten entlang einer
Linie in der Schweißnahtmitte ausgehend von der oberen Probenkante in einem Abstand von ca. 1,5
mm. Um den Textureinfluss zu minimieren, wurde für jeden Messpunkt die röntgenographische
Phasenanalyse bei 3 unterschiedlichen Probenorientierungen d.h. unter 3 Kippwinkeln wv (0°, 15°
Fa ge und 30°) durchgefiihrt.
Rest
1 des konventionel- 3 Ergebnisse und Diskussion
Fo Die in Abbildung 2 dargestellten Mikrostrukturen der Schweillndhte zeigen eine fiir Schmelz-
Coy —— schwei3verfahren typische Mikrostruktur. Sowohl bei der Verwendung von Mn7Crl11 als auch bei
Nil0Cr10 als artfremde Decklage lasst sich diese gut vom Grundmaterial und von den unteren La-
Rest gen aus G89 unterscheiden. Ebenfalls ist die Wirmeeinflusszone (WEZ) am Ubergang zwischen
Rest dem aufgeschmolzenen Bereich und dem Grundmaterial klar erkennbar. Der Vermischungsbereich,
= welcher sich durch das partielle Aufschmelzen der zuvor geschweifiten Lage einstellt, kann für bei-
de Proben in allen Lagen nachgewiesen werden. In diesem Bereich ist die chemische Zusammen-
setzung, gerade im Vermischungsbereich der Decklage zur 2. Lage, stark veréndert. Ein Vergleich
der unterschiedlichen Atzzeiten der SchweiBprobe mit Mn7Cr11 als Decklage (vgl. Abbildung 2 A,
B) zeigt die deutlichen Unterschiede im Atzverhalten von Grundmaterial, G89 und Mn7Cr11. In der
proben an der in Schmelzzone lässt sich bei beiden Schweißproben in allen Lagen ein stängelartiges Gefüge erken-
nite nach Tich- nen. Dies lässt sich auf eine gerichtete Erstarrung aufgrund der gerichteten Wärmeleitung zurück-
25,05) bei einer führen [4]. Die verhältnismäßig großen Heißrisse, welche insbesondere in der Nil0Cr10-Decklage
‚bar vor der Ät- zu finden sind, folgen in ihrer Orientierung dieser stängelartigen Struktur.
h erfolgte. Auf-
» Probe zweimal