Full text: Fortschritte in der Metallographie

Prakt. Met. Sonderband 50 (2016) 233 
it. Dies ist durch Bei Betrachtung der magnetischen Kenndaten in Abhängigkeit des Pressdrucks (vgl. Abb. 3a) wird 
Korngrenzen zu deutlich, dass die geringsten Hystereseverluste und Wirbelstromverluste beim höchsten Pressdruck 
von 800 MPa auftreten. Dies ist durch den geringeren Porositätsanteil und einer signifikant höheren 
Permeabilitit (68 bei 200 MPa zu 240 bei 800 MPa) und Polarisationsfähigkeit (0.79 T zu 1.43 T 
Rope > bei gleicher Feldvorgabe) zu erklären. Die schlechtesten Verlusteigenschaften zeigen demnach die 
; . Proben bei 200 MPa. Durch eine Wärmebehandlung lassen sich die Verlusteigenschaften gepressten 
Proben reduzieren. Gemäß Abbildung 3b) nehmen die Hystereseverluste bereits nach einer 30 
minütigen Wärmebehandlung bei 400 °C um etwa 10% ab. Durch eine deutlich längere 
Wärmebehandlung von 20h bei 400 °C können die Hystereseverluste um weitere 10 % gesenkt 
; werden. Eine Erhöhung der Wärmebehandlungstemperatur auf 500 °C bei gleicher Haltezeit führte 
dagegen zu einer geringen Abnahme der Hystereseverluste unter signifikanter Zunahme der 
Wirbelstromverluste des Materials. Die im Vergleich zu den Hystereseverlusten konträre Zunahme 
der Wirbelstromverluste mit Temperatur und Zeit, lässt sich durch die Schwächung und Zerstörung 
der elektrischen Isolationsschicht zwischen den Partikeln erklären. 
3.3 EBSD-Korrelationen zur Domänenstruktur 
Zum besseren Verständnis der magnetischen Kenndaten und die Beeinflussung durch die 
Gefügestruktur wurden die weichmagnetischen Domänen mittels magnetooptischen Kerr-Effekts 
untersucht. Dabei können die magnetischen Orientierungen der Domänen, in einem Hell-Dunkel 
Kontrast sichtbar gemacht werden. Ein korrelativer Vergleich der kerrmikroskopischen 
Gefügeaufnahmen mit den gewonnenen Daten aus der EBSD-Messung in Abb. 4 zeigt, dass das 
Domänenerscheinungsbild mit der Kornorientierung im Zusammenhang steht. 
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3 — 
0.20 Abbildung 4: Kornorientierung mittels EBSD-Messung an SMC-Pulver und korrelative Gefügeaufnahme mittels Kerr- 
Mikroskop. <111>-Orientierte Körner (blau) zeigen eine feine Domänenstruktur, <100>-orientierte Körner (rot) zackige 
Domänen und <101>-orientierte Körner (grün) Domänen mit abgerundeten Ecken 
Kristalle, deren {100}-Ebene parallel zur Schnittfläche liegt (Toleranz 20°), werden im EBSD- 
a) des Pressdrucks Mapping rot eingefärbt, entsprechend {101}-Ebene grün und {111}-Ebene blau. Die Betrachtung 
1 T und b) der dieser Stellen im Kerrmikroskop zeigt, dass es bei ,roten“ Kérnern in der {100}-Ebene zur 
Ausbildung sehr grober Domänen kommt (vgl. Abb. 4). Die leichte Richtung verläuft beim Eisen
	        
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