Full text: Fortschritte in der Metallographie

Prakt. Met. Sonderband 50 (2016) 25 
30 Jahre Bauteilmetallographie im Fachausschuss Materialographie 
, at 15:47 hrs 
Herrn Professor Dr. Giinter Petzow zum 90. Geburtstag gewidmet 
Karin Dieser, Florsheim 
1 Einführung 
Seit Anfang der siebziger Jahre des vergangenen Jahrhunderts wird die Bauteilmetallographie als 
ein zusätzliches zerstörungsfreies Prüfverfahren zur Qualitätssicherung von Bauteilen und bei der 
Überwachung von Industrieanlagen eingesetzt. Ihre zunehmende Bedeutung für die betriebliche 
Praxis führte dazu, dass sich der Fachausschuss Metallographie mit dem Thema befasste und der 
Bauteilmetallographie im Programm zur Metallographie-Tagung 1983 in Göttingen einen 
Schwerpunkt gab. Dem wurde Rechnung getragen durch einen Plenarvortrag und einen Workshop 
[1][2]. Während des Workshops wurden Fragebögen verteilt, um einen Bedarf an weiteren 
Veranstaltungen zum Thema zu ermitteln. Ein erstes Ergebnis der Umfrage führte im Jahre 1984 
zu einem Erfahrungsaustausch mit ca. 90 Anwendern aus Forschung, Industrie und 
Überwachungsvereinen. Dabei wurde vorrangig die Schaffung einer Grundausbildung in Form 
eines Fortbildungspraktikums gewünscht, in dem die gerätetechnischen Möglichkeiten und üblichen 
Arbeitstechniken aufgezeigt und vor allem auch praktisch erprobt werden können, ergänzt durch 
Berichte über bewährte Arbeitserfahrungen. Außerdem sollte die Bauteilmetallographie in einem 
Vortrag bei den Esslinger Metallographie-Kursen behandelt werden. Das zweitägige 
Fortbildungspraktikum fand seit 1986 jährlich mit wenigen Ausnahmen statt. Bis zum Jahr 2002 
wurde es unter der Leitung von Wesseling, Schwarz und Dieser an der Universität Münster 
durchgeführt, wo am Institut für Metallforschung die räumlichen Voraussetzungen dafür gegeben 
waren. Bis dahin hatten etwa 170 Teilnehmer Gelegenheit, die Durchführung 
bauteilmetallographischer Untersuchungen in Theorie und Praxis kennenzulernen. wobei die 
Gestaltung des Praktikums nur eine begrenzte Teilnehmerzahl zulässt. 
2 Was ist Bauteilmetallographie 
Metallographie oder allgemeiner Materialographie, ist eine optische Untersuchungsmethode mif 
dem Ziel einer qualitativen und quantitativen Beschreibung des Gefüges [3]. Alle 
Materialeigenschaften sind Gefüge abhängig und je höher die Anforderungen an die Werkstoffe 
technischer Anlagen sind, umso genauer muss ihr Gefüge eingestellt werden. Dabei spielen 
metallographische Untersuchungen eine wichtige Rolle. Die Bauteilmetallographie, auch 
ambulante, Vor-Ort- Metallographie oder Shop and Field Metallography genannt, ist ein eher kleines 
Teilgebiet im Gesamtspektrum der Materialographie. Ihre Entwicklung hat überwiegend
	        
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