Full text: Fortschritte in der Metallographie

28  Prakt. Met. Sonderband 50 (20146) 
Bei der Beurteilung und Auswertung der Gefügeabdrücke sind gegenüber dem Schliff einige 
Besonderheiten zu beachten (Bild 3), die an einer Zeitstandprobe (450°C; 36000 h) aus dem 
Werkstoff 13 CrMo44 (W.Nr. 1.7335) demonstriert werden. Durch die Ätzung gelockerte 
Einschlüsse können in situ in den Abdruck übergehen, feine Hohlräume werden vom weichen 
Abdruckmittel ausgefüllt und erscheinen im Abdruck erhaben als kleine Zungen. Die Eigenfarbe 
von Gefügebestandteilen geht im Abdruck natürlich verloren, so dass sie nur an ihrer Topographie 
zu erkennen sind (Bild 4 u. 5). 
" = 
Bild 4: Werkstoff X 35 CroMo 17 (W.Nr.1.4122) Bild 5: Qualitätskontrolle an GGG 40.3 
Das Vergütungsgefüge eines großen Schmiedestückes in Bild 4 weist seigerungsbedingte, zeilige 
Inhomogenitäten auf. Im Abdruck sind die grauen Mangansulfide im Schliff bei vergleichbarer 
Topographie nicht mehr von dem zeiligen Ferrit zu unterscheiden. Bei der Untersuchung zur 
Qualitätssicherung von Armaturen in Bild 5 kam es auf die Ausbildung des Kugelgraphits und den 
Perlitanteil an. 
4.1 Eigenschaften der Abdruckmaterialien 
In der betrieblichen Praxis haben sich, je nach Anwendungsfall, sowohl Kunststofffolien als auch 
gießbare Kunststoffmassen für die Abdrucktechnik bewährt. Als Träger der Information müssen sie 
hohe Anforderungen erfüllen, vor allem die genaue Abformung der Oberflächengestalt. Sie dürfen 
keine chemische Reaktion mit der Oberfläche eingehen und keine Eigenstruktur besitzen. Außerdem 
sollen sie einfach und auch in Zwangslagen über Kopf anwendbar sein und sich nach kurzer = 
Trocken- bzw. Aushärtezeit problemlos ablösen lassen. Um das Wiedergabevermögen einiger 
handelsüblicher Abdruckmaterialien zu vergleichen, wurden damit am Flächenschliff einer Probe Bild 6: \ 
aus dem warmfesten Stahl 13 CrMo 44 Zielpräparationen durchgeführt ( Bild 6 ). Der Anschliff 
weist eine irreversible Zeitstandschiddigung in Form von Mikroporenketten an den Korngrenzen auf. a—c: Fol 
d und f
	        
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