Full text: Fortschritte in der Metallographie

Prakt. Met. Sonderband 50 (2016) 37 
Bei niedrigen Korrosionsraten kann die Wasserstoffentwicklung so gering sein, dass die 
erforderlichen Wasserstoffgehalte erst nach langen Zeiten vorliegen. In manchen Fällen setzt der 
Korrosionsangriff überhaupt erst nach längerem Bauteilleben ein und es kommt erst nach vielen 
Jahren zum Bauteilversagen. 
Wie bei den anderen Spannungskorrosionsrissen [2] und beim Schwingungsriss [3] findet ein quasi 
kontinuierliches Risswachstum statt. Der finale Gewaltbruch wird ausgelöst, sobald der 
Spannungsanstieg infolge des abnehmenden Restquerschnitts im Zusammenwirken mit der 
Kerbspannungsüberhöhung durch die atomar scharfe Rissspitze ein Niveau erreicht hat, das in der 
Lage ist, den Riss instabil weiterwachsen zu lassen. 
Wie in Abb. 2 dargestellt, kann die den Wasserstoff liefernde Korrosion in einiger Entfernung vom 
Rissort stattfinden und selbst so gering sein, dass die anodische Korrosion die Bauteilfunktion 
langfristig nicht beeinträchtigt. Der Rissort ist durch hohe Spannungen geprägt, so dass der 
diffusible Teil des in den Werkstoff eingedrungenen Wasserstoffs sich dort in dem aufgeweiteten 
Gitter aufkonzentriert und zur Rissbildung führt. Der Riss entlastet das umgebende Metallgitter und 
die Wasserstoffatome lagern sich in das nun vor der Rissspitze aufgeweitete Gitter um. bis sie den 
nächsten Rissabschnitt bewirken. 
MH, am 
wird daher als 
Jalbzeug/Bauteil 
ırfläche gereinigt 
(1) 
a 
in. Insbesondere 
chleunigen, kann Abb. 2: kathodische Spannungsrisskorrosion 
am Bauteil zu 
4. Schäden 
Die Forderungen nach höheren Leistungen, Gewichts- und Kosteneinsparungen führen zum 
(2) zunehmenden Einsatz höherfester Stähle in allen Gebieten der Technik und bei der technischen 
Erleichterung unseres täglichen Lebens. 
it Montage- oder Die im Bauwesen als Profile und als sogenannte schlaffe Bewehrung eingesetzten Baustähle 
ildung kommen, müssen problemlos schweißbar sein, schon deswegen liegen sie meist unter dem Festigkeitsniveau 
von Rm = 800 MPa, ab der mit Wasserstoffempfindlichkeit. auch durch kathodische 
Spannungsrisskorrosion, gerechnet werden muss [4]. 
Anspruchsvolle Bauwerke (Fernsehtürme, Brücken, Kühltürme etc.) werden von innen durch 
wteilversagen ist hochfeste Spannungsstähle vorgespannt, wobei sich heute Festigkeiten von Ry, = 2.250 MPa in der 
stoff. Erprobung befinden. Zwar ist der Stahl im alkalischen Milieu des Betons vollständig gegen 
Korrosion geschützt, die Wirksamkeit für ein ganzes Gebäudeleben ist aber nur bei perfektem 
3) Korrosionsschutz gegeben. Dies gilt nicht nur entlang der Spannstéhle, sondern in besonderem 
Maße an deren Enden, z. B. an den Koppelfugen von mehrteiligen Brücken. 
(4
	        
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