Prakt. Met. Sonderband 50 (2016) 55
etwa in der Mitte
dieser im Eutek-
genannte gekop-
eisten Fällen ein
eyym um
Abb. 5:. Hofbildung in untereutektischen Legierungen: Links: CdZn48, rechts AlCu20. (Ungeätzt, Hellfeld,
500:1/1000:1)
Aufgrund von Keimbildungsschwierigkeiten kommt es héufig zu einer sogenannten Hofbildung —
© einer der eutektischen Phasen kristallisiert an eine schon vorhandene Primärphase an und es entsteht
: ein vermeintlich eutektikumfreier Saum um die Primdrphase (Abb. 5).
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d, 100:1 / 200:1). 2.2 Anomales und entartetes Eutektikum
Bei diesen Varianten liegt der eutektische Punkt weit aus der Mitte gerückt, dadurch ändert sich das
Mengenverhältnis: es ist viel von der niedrigschmelzenden und wenig von der höherschmelzenden
grobkörnige und Komponente vorhanden. Somit ist keine gekoppelte, gemeinsame Kristallisation möglich; es erstar-
/ährend der Kris- ren eutektische Kristalle der höherschmelzenden Phase (grau), die niedrigschmelzende Phase (weiß)
ligkeit, dies fiihrt bildet dann die Matrix des Eutektikums (Abb. 6 links). Anomale Eutektika sind stark unterkiihlungs-
der eutektischen anfällig und neigen zur doppelten Primärerstarrung — aus der Schmelze treten erst beide beteiligte
n Zusammenset- Phasen als Primérkristalle (dendritisch / idiomorph) aus, wodurch die Temperatur wieder auf die ei-
gentliche eutektische Erstarrungstemperatur ansteigt und der Rest der Schmelze anomal eutektisch
auskristallisiert. Diese Gefiige findet man z.B. bei Al-Si-Gusslegierungen (Abb. 6 Mitte).
Im entarteten Eutektikum sind die unterschiedlichen Mengenverhältnisse der beteiligten Phasen noch
extremer, hier sind nur wenige eutektische Kristalle erkennbar (Abb. 6 rechts).
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500:1° =
= 3)
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Abb, 6: Gefügeausbildung beim anomalen (links, Mitte) Eutektikum am Beispiel AlSil1 (500:1/200:1). Rechts:
Gefüge des entarteten Eutektikums in der langsam im Tiegel erstarrten Legierung SnCul (500:1) (alle ungeitzt)